Ganz schön blutig! Die 10 besten Splatterfilme aller Zeiten

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Spritzende Gehirnmasse, herumfliegende Gliedmaßen, herausquellende Gedärme: Willkommen in der Welt der Splatterfilme!

Wir hoffen, du hast heute noch nichts gegessen: Unter der Bezeichnung "Splatterfilme" versteht man Horror-Filme, in denen die Darstellung von exzessiver Gewalt und Blut im Vordergrund steht, ärztliche Versorgung bringt hier nix mehr.

Davon zeugt auch schon der Name selbst: "Splatter" ist nämlich ein lautmalerischer Begriff und verweist auf das Geräusch, das auf Wände spritzendes Blut verursacht. "Das Splatterkino ist eine Form des Effektkinos, bei dem die Narration oder Psychologie der Protagonisten nachrangig ist", sagt das Filmlekikon der Uni Kiel und stellt auch gleich Vergleiche zu pornografischen Filmen auf.

In Splatterfilmen wird der Verstoß gegen gesellschaftliche Normen, das Zerstückeln des Körpers zur Kunst erhoben. Das ruft beim Publikum die berühmt-berüchtigte Angstlust hervor: Man setzt sich bewusst dem bedrückenden Gefühl der Angst auseinander, um danach gestärkt daraus hervorzugehen. Manchmal mag man vielleicht mit diesen Filmen wirklich starke Aggressionen abreagieren. Wie auch immer: Einen guten Magen sollte man bei Splatterfilmen immer mitbringen!

Die 10 besten Splatterfilme aller Zeiten:

Ganz schön blutig! Die 10 besten Splatterfilme aller Zeiten

Braindead (1992)

Die Grusel- und Splatter-Persiflage von "Der Herr der Ringe"-Regisseur Peter Jackson gilt nicht nur als Kult, sondern unter Genre-Fans gar als bester Splatterfilm, der jemals gedreht wurde – und das, obwohl man hier so gut wie nichts ernst nehmen kann. Im Stil eines B-Movies und eingebettet im prüden Setting der 50er-Jahre geht es hier um Rattenaffen-Infektionen, verrückt gewordene Mütter (die Hunde verspeisen), Rasenmäher-Massaker, Eiter im Pudding, einen Zombie-Säugling und eine Krankenschwester mit einer ganz eigenen Hals-Anatomie.

Das ist absurd, blut-deftig und eklig gleichermaßen – kurz: eine Trash-Achterbahnfahrt mit einer kräftigen Prise Gewalt und Skurrilität! Im Finale wurden übrigens nicht weniger als 300 Liter Filmblut verspritzt.

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Tanz der Teufel (1981)

Sowohl Regisseur (Sam Raimi, der uns Jahre später die erste "Spiderman"-Filmreihe schenken sollte) als auch Hauptdarsteller (Bruce Campbell, heute Horror-Ikone) toben sich in diesem Genre-Klassiker nach Herzenslust aus und lassen derart Schweiß und vor allem Blut fließen, dass es eindringlicher, aber auch grotesker nicht mehr sein kann: in "Tanz der Teufel" (OT: "The Evil Dead") rufen fünf Jugendliche in einer verlassenen Holzhütte unabsichtlich alte böse Geister herbei, die sofort Jagd auf sie machen – und von den Teens gar selbst Besitz ergreifen können.

Der Low-Budget-Streifen atmet selbstbewusst den Geist der verrückten Achtziger, wobei die grausigen Splatter-Effekte aufgrund des Retro-Charmes auch heute noch perfide Freude bereiten. Die Atmosphäre ist dicht und beklemmend, die Gewalt überdreht und dreckig, der Cast überzeugend. Da sich der Film erfrischend ernst nimmt, artet er auch nie zur Parodie aus.

"Tanz der Teufel" kannst du auf Amazon Prime ausleihen oder kaufen. 

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Saw-Filmreihe (2004-2021)

In der erfolgreichen (auch, weil preisgünstig produzierten) Splatter-Filmreihe steht der Serien-Killer Jigsaw im Fokus, der Menschen auf nicht gerade subtile, dafür sehr groteske und konsequente Art und Weise die Wertigkeit des Lebens näher bringen möchte, indem er sie mit eigens erbauten Instrumenten quält und foltert. Die detaillierte Beschreibung ersparen wir uns an dieser Stelle, nur so viel: Es wird gesägt, ausgeweidet, aufgeschlitzt, aufgespießt, verbrannt und geschossen, von Teil zu Teil wird's schockierender und brachialer.

Im Gegensatz zu manch anderen Genre-Filmen trägt die explizite Gewalt aber maßgeblich zur Handlung bei, der psychologisch-philosophische Überbau sowie der tragische Killer lässt die Filmreihe aus der Splatter-Masse herausstechen (no pun intended!). Hier tun sich seelische Abgründe auf, die schockieren. Teil Eins liefert zudem einen der besten Genre-Twists.

Den ersten Teil von "Saw" gibt es auf Amazon Prime zum Leihen und Kaufen. 

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From Dusk till Dawn (1996)

In der ersten Hälfte Gangster- und Roadmovie, in der zweiten Hälfte unbarmherziger Vampir-Splatterfilm: so ein wild-verrückter cineastischer Ritt gelingt nur, wenn der Cowboy Quentin Tarantino heißt: der nämlich fungierte hier nicht nur als Co-Drehbuchautor, sondern auch als Hauptdarsteller neben George Clooney. Regisseur Robert Rodriguez ist zudem Tarantinos enger Spezi.

In "From Dusk Till Dawn" bekommen wir das serviert, was wir vom Meister der Gewalterruptionen erwarten: Eine Blut- und Blei-Orgie, teils ästhetisch so schön, aber auch überdreht und passend dreckig inszeniert, dass man sich daran erinnern muss, dass Gewalt eigentlich nichts ist, was wir gutheißen. Bizarr, grotesk, zynisch und vor allem wuchtig!

"From Dusk till Dawn" gibt es auf Amazon Prime zum Ausleihen oder Kaufen. 

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Hellraiser (1987)

Dieser Kult-Film, ein alptraumhaft-okkultes Konglomerat aus Horror, Mystery und Splatter, mag vielleicht etwas weniger blutiger daherkommen als seine Genre-Kollegen, ist aber trotzdem nichts für schwache Gemüter, besticht er doch vor allem durch seine bedrückend-düstere, klaustrophobische und unberechenbare Atmosphäre. 

Zusammengefasst geht es um einen geheimnisvollen Würfel, der das Tor zur Hölle öffnet, die natürlich jeder Menge bizarrer und furchterregender Gestalten mit sich bringt – allen voran deren Anführer Pinhead, dessen Kopf voller Nägel ist und dessen markante Stimme bereits kaltes Grausen erzeugt. Seine HelferInnen warten dafür mit entstellten Gesichtern oder aufgeschlitzten Kehlköpfen auf.

Als ZuseherIn fühlt man sich bei "Hellraiser" nie sicher, die Höllen-Kreaturen scheinen lebendig gewordene Alpträume zu sein. Die Folterszenen sind immer noch wuchtig und angsteinflößend, wobei hier vor allem die Nähe zur BDSM-Thematik fasziniert: Mehr oder weniger zwischen den Zeilen wird deutlich, dass Pinhead und Konsorten Lust und Ekstase an Folter und Schmerz empfinden, was sich auch in den menschlichen ProtagonistInnen widerspiegelt. Damit legt "Hellraiser" nicht zuletzt die moralische Verwundbarkeit der Gesellschaft auf surreal-düsterer Ebene frei.

"Hellraiser" gibt es auf Amazon Prime zum Leihen und Kaufen. 

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Hostel (2005)

Nach diesem cineastischen Blutbad wirst du so schnell in keinem Hostel mehr einchecken: Regisseur Eli Roth und Co-Produzent Quentin Tarantino (wir sind nicht überrascht!) liefern mit "Hostel" einen schonungslosen und alle Register ziehenden "Torture Porn" ab, der im blutigen Fahrwasser von "Saw" die Lust daraus bezieht, Menschen auf möglichst kreative und explizite Art und Weise zu foltern – wobei der Film auch auf implizite Horror-Bilder setzt. 

Die Story dreht sich um drei junge Amerikaner, die in einem Hostel in der Slowakei einchecken, was sich bald als, sagen wir mal, nicht so gute Entscheidung entpuppt: denn die Urlaubs-Unterbringung scheint die real gewordene Hölle auf Erden zu sein. Hier werden all die dunkelsten und gestörtesten Fantasien Wirklichkeit. Hier kann man all das erleben, was man still und heimlich begehrt – und hier kann man für Geld quälen, foltern, bestrafen und töten ...

Knallharte und mit menschenverachtender Brutalität inszenierte Splatter-Orgie mit zart versteckter Gesellschaftskritik, die Platz 1 der US-amerikanischen Kinocharts erklomm.

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Ichi the Killer (2001)

Nachdem ihr Boss brutal ermordet wurde, starten die Yakuza unter der Führung des sadomasochistischen Kakihara eine Suchaktion nach dem Mörder. Mithilfe blutiger Folterungen erfährt Handlanger Kakihara von dem Killer Ichi, der gefährlicher sein soll als jeder vorherige Gegner der Yakuza. Von dieser Vorstellung erregt, kann Kakihara es kaum abwarten, dem vermeintlichen Monster zu begegnen. Und tatsächlich: Ichi stellt sich als unbarmherziger und schwer traumatisierter Killer im Superheldenkostüm heraus ...

Regisseur Takashi Miike stellt die Schmerzgrenzen der ZuschauerInnen auf eine harte Probe: In "Ichi the Killer" serviert er uns mit perfider Lust Bilder von (beinahe) beispielloser Abscheulichkeit, die menschlichen Abgründe sind hier so tief, dass ein Aufprallen dem Schrecken zumindest ein Ende setzen würde. Der Film basiert auf einem Manga-Comic und präsentiert einen gekonnten Mix aus handgemachten und digitalen Effekten. Am Ende ist "Ichi the Killer" eine alptraumhafte Parabel über Sadomasochismus, die die Grenze zwischen Last und Lust am Sehen bis zum Zerreißen auslotet.

"Ichi the Killer" ist aktuell nicht auf Streaming-Plattformen und nur sehr schwer auf DVD erhältlich.

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Tucker & Dale vs. Evil (2010)

Dass Splatterfilme auch zum Brüllen komisch sein können, beweist das Regiedebüt von Eli Craig: Naiv-hysterische StudentInnen halten zwei Hinterwäldler in Holzfällerhemden, nämlich Tucker und Dale, für psychopathische Serienkiller, weil Hinterwäldler in Holzfällerhemden das in Splatterstreifen immer sind. Sie wollen ihre Freundin aus deren vermeintlich brutalen Fängen retten, obwohl die Wirklichkeit so ganz anders aussieht: die liebenswerten, zuvorkommenden und zahmen Tucker und Dale haben die junge Frau nämlich vor dem Ertrinken gerettet. Bei ihren aberwitzigen Befreiungsversuchen dezimieren sich die StudentInnen nach und nach selbst  ...

Craig spielt in der Genre-Parodie gekonnt mit Stereotypen und Vorurteilen und dreht sie kurzerhand um: die Landeier werden zu den Guten und die scheinbar kultivierten StudentInnen sind für das plötzlich existierende Grauen selbst verantwortlich – das regt zum Nachdenken an. Ähnlich wie in "Scream" geschieht das zudem mit jeder Menge meta-satirischen Genre-Verweisen, die zum puren Vergnügen für die ZuseherInnen werden.

Die Verwechslungskomödie spart aber auch mit blutigen Szenen nicht, die herrlich abstrus inszeniert sind. Selten harmonierten Ekel und Humor so gut wie hier!

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Maniac (1980)

"Maniac" erzählt die Chroniken eines innerlich zerrissenen Triebtäters (roh und entfesselt: Joe Spinell aus "Taxi Driver"), der im New York der 1980er-Jahre Jagd auf junge Frauen macht, was auf den Missbrauch durch seine Mutter zurückzuführen ist. Bei seinen Taten schluckt er menschliche Regungen gnadenlos hinunter: Frauen schreien, Köpfe explodieren, Kopfhäute werden vom Schädel getrennt. Und das alles in Großaufnahme.

Menschen sind die größten Monster – und die größten Monster sind menschlich: "Maniac" ist ein ebenso einzigartiges wie gnadenlos verstörendes Meisterwerk, das tief in die Psyche eines gebrochenen Charakters eintaucht und gleichermaßen wie ein Faustschlag, ein Wutausbruch und ein Hilfeschrei anmutet, die einen mit voller Wucht treffen. Nicht nur die explizite Gewalt, sondern der beinahe zärtliche Versuch des Films, den Killer zu verstehen, brennt sich nachhaltig ins Gedächtnis.

Außergewöhnlich: Auch das Remake aus dem Jahr 2012 mit Elijah Wood in der Hauptrolle steht dem Original um nichts nach – auch nicht in Sachen zornig-verzweifelter Gewalteruptionen.

"Maniac" gibt es auf Amazon Prime zu kaufen. 

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Zombie: Dawn of the Dead (1978)

Die Ur-Mutter der modernen Zombie-Filme darf in unserer Liste natürlich nicht fehlen: Mit "Zombie: Dawn of the Dead" hat George A. Romero Filmgeschichte geschrieben, das stilprägende und bahnbrechende Werk findet bis heute viele Nachahmer, an das Original kam aber keiner von ihnen heran.

Wenn Zombies über die USA herfallen und sich als Mikro-Horror-Kosmos dafür ein Einkaufszentrum aussuchen, ist das natürlich US-amerikanische Konsum- und Gesellschaftskritik at its finest, dazu gibt's augenzwinkernde Satire und natürlich jede Menge Kunstblut, Ausweidungen und einige bitter nötige befreiende Lacher. Das Grauen wird hier im erbarmungslosen Naturalismus geboren.

"Zombie: Dawn of the Dead" kannst du auf Amazon Prime kaufen. 

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