On the road: Die 10 besten Road-Movies aller Zeiten

On the road: Die 10 besten Road-Movies aller Zeiten
Wenn jemand eine Reise tut: In Road-Movies wird die Straße zur Muse und die Reise zum Selbstfindungstrip.

"Der Weg ist das Ziel" – auf kein Film-Genre trifft diese Lebensweisheit so perfekt zu wie auf das Road-Movie. Hier geht's auch ums Ankommen: Vielmehr wird die Reise der Protagonist*innen zur Metapher der Selbstfindung, der Identität und der immer währenden Suche nach Freiheit und Wahrheit.

Oftmals leben die Held*innen außerhalb gesellschaftlicher Konventionen, wollen sie zu Fall bringen, jeglichen Normen entfliehen und sich ihre eigenen schaffen. Und zwar auf der ewigen Straße, einem undefinierbaren Raum, in dem alles möglich zu sein scheint: romantisierte Gewalt zum Beispiel oder das Konstruieren einer Gegenwelt zu den Ordnungsvorstellungen des bürgerlichen Alltags.

Egal ob im familientauglichen Kleinbus, im schnittigen Sportwagen, am rasanten Motorrad oder im versifften Bus: Bewegung wird in Road-Movies zum buchstäblichen Motor der Geschichte, manchmal zum tragischen Ballett. Immer unterlegt mit einem Soundtrack, der die Straße zur Muse und den Trip zum unvergesslichen und ultimativen Erkenntnisgewinn macht. 

Die Top 10 der besten Road-Movies aller Zeiten:

True Romance (1993)

Im Mittelpunkt stehen der Comic-Verkäufer Clarence (Christian Slater) und die Prostituierte Alabama (Patricia Arquette), die sich Hals über Kopf verlieben und von Detroit in die "Stadt der Träume" Los Angeles unterwegs sind – und zwar mit vollem Tempo, einer Leidenschaft zu Bleihaltigem und jeder Menge prägnanter Charaktere, die ihnen auf den Fersen sind. Denn Clarence und Alabama haben einen Koffer voll von Kokain bei sich ... 

Mitreisende: Drehbuch-Autor Quentin Tarantino, der den Kofferraum mit zahlreichen Querverweisen auf die Popkultur, exzessiven Gewalt-Orgien, außergewöhnlichen Protagonist*innen, einprägsamen Dialogen und auf den Kopf gestellte Road-Movie-Genre-Konventionen vollgepackt hat.

"True Romance" gibt es derzeit nur auf DVD und Blu-ray zu kaufen. 

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Easy Rider (1969)

Zwei Hippies (Peter Fonda und Dennis Hopper) besteigen Ende der 1960er-Jahre ihre Harleys und düsen quer durch die USA. Mit geschmuggeltem Rauschgift wollen sie nicht nur das große Geld scheffeln, sondern sich vor allem von den beengenden gesellschaftlichen Zwängen befreien. Was folgt, ist eine Reise voll von Sex, Drogen, gesellschaftlicher Intoleranz und der ruhelosen Vorahnung, dass bald nichts mehr so sein wird, wie es einmal war.

Mitreisende: Jack Nicholson als ständig betrunkener Anwalt. Steppenwolfs "Born to be Wild". Und eigentlich die gesamte 68er-Generation. 

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Bonnie & Clyde (1967)

Wir befinden uns in den USA der 1920er-Jahre: Clyde Barrow (Warren Beatty) wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen und lernt zufällig Bonnie Parker (Faye Dunawaye) kennen, eine junge Frau, die vom großen Abenteuer träumt. Sie verlieben sich und ziehen als berühmt-berüchtigtes Verbrecherpärchen durch den Südwesten der USA, das einen brutalen Raubüberfall nach dem anderen begeht. Auch wenn Bonnie und Clyde buchstäblich über Leichen gehen, wollen sie eigentlich nur eines: aus gesellschaftlichen Konventionen ausbrechen und den prüden Moralvorstellungen des depressionsgebeutelten Südens einen Denkzettel verpassen.

Mitreisende: der Beginn des "New Hollywood", ein bis heute legendärer (weil äußerst bleihaltiger) Showdown sowie die berüchtigte skeptische Anti-Establishment-Haltung der Sixties.

"Bonnie & Clyde" gibt's auf Amazon Prime zu leihen oder kaufen. 

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Little Miss Sunshine (2006)

Das pummelige Mädel Olive (Abigail Breslin) hat einen großen Traum: Am Schönheitswettbewerb "Little Miss Sunshine" teilzunehmen. Als sie tatsächlich die Möglichkeit dazu bekommt, macht sich ihre gesamte Familie auf den Weg von Albuquerque nach Los Angeles.

Das wäre nicht weiter aufregend, wäre Olives Familie nicht das Sinnbild einer ebenso verrückten wie tragischen Chaos-Sippe: der Vater (Greg Kinnear) ist ein erfolgloser Selbsthilfe-Gruru, ihr Bruder (Paul Dano) hat ein Schweigegelübde abgelegt, der Opa (Alan Arkin) ist bekennender Porno- und Drogenfan und ihre Mutter (Toni Collette) muss sich um ihren schwulen Bruder Frank (Steve Carell) kümmern, der eben erst einen Suizidversuch hinter sich hat. 

Mitreisende: ein beeindruckendes Star-Ensemble, ein gekonnter Mix aus Comedy, Drama und Road-Movie sowie zwei Oscars. Als Anhalter würde gern die Selbstreflexion ein Stückerl mitfahren. 

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Thelma & Louise (1991)

Die frustrierte Hausfrau Thelma (Geena Davis) und die ebenso frustrierte, weil desillusionierte Kellnerin Louise (Susan Sarandon) entschließen sich, aus dem Ödnis namens Alltag auszubrechen und einen Wochenend-Trip zu unternehmen. Als Thelma an einer Raststätte vergewaltigt wird und Louise den Täter erschießt, ergreifen sie die Flucht – und werden von nun an von der Polizei gejagt. Die beiden Frauen geraten in einen Freiheitsrausch und lernen, was Leben und Liebe wirklich bedeuten.

Mitreisende: Feminismus mit Befreiungsschlag, schwarzer Humor und jede Menge queerer Subtext.

"Thelma & Louise" kannst du auf Amazon Prime ausleihen oder kaufen. 

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Sideways (2004)

Miles (Paul Giamatti) und Jack (Thomas Haden Church) sind alte College-Freunde, aber grundverschieden. Trotzdem treten sie einen gemeinsame Roadtrip an: nämlich in die Weinanbaugebiete Kaliforniens nach Santa Ynez Valley. Nach der einwöchigen Reise will Jack seine Freundin heiraten. Geplant sind zahlreiche Weinproben vor der Kulisse der herrlichen Weinberge, philosophische Diskussionen, gutes Essen und Golfspiele. So kommt es auch – dass zwei fremde Frauen (Virginia Madsen und Sandra Oh) den Trip allerdings umkrempeln, hätten die beiden nicht gedacht ...

Mitreisende: ein launiger Existenzialismus, Midlife-Crisis, viel Wein und eine Prä-"Grey's Anatomy"-Sandra Oh. 

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Knockin’ on Heaven’s Door (1997)

Martin (Til Schweiger) und Rudi (Jan Josef Liefers) sind beide schwer krank und werden bald sterben. Im Krankenhaus treffen die beiden unterschiedlichen Männer aufeinander und beschließen kurzerhand (und beeinflusst von Tequila), ans Meer zu fahren, weil Rudi es noch nie gesehen hat. Sie stehlen ein Auto, nicht ahnend, dass dieses zwei (nicht wirklich hellen) Gangstern gehört und dass sich im Kofferraum eine Million D-Mark befinden. Sowohl das Verbrecher-Duo als auch die Polizei heften sich an ihre Fersen – und eine aberwitzige, aber auch sentimentale Reise beginnt ...

Mitreisende: der bedrückende und doch faszinierende Gedanke, was man tun würde, wenn die eigene Lebenszeit nur noch sehr begrenzt ist

"Knockin' on Heaven's Door" ist derzeit nur (sehr schwer) auf DVD erhältlich. 

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Into the Wild (2007)

Der 20-jährige Student Christopher (Emile Hirsch) scheint alles zu haben: reiche Eltern, tolles Aussehen, eine gute Ausbildung. Alle Türen scheinen ihm offen zu stehen – und doch lässt er eines Tages einfach sein Leben hinter sich und trampt, ohne einen einzigen Cent in der Tasche, durch ganz Amerika. Sein Ziel: die Wildnis Alaskas. Christopher lernt auf dem Weg dorthin andere Aussteiger*innen kennen, die ihn verstehen wie sonst noch niemand zuvor in seinem Leben. Die Reise wird zum Ankommen in seinem Inneren – bis das Schicksal zuschlägt ...

Mitreisende: der verführerische Traum grenzenloser Freiheit, ein überzeugender Hauptdarsteller und der auf einer wahren Geschichte basierende Roman, der die Grundlage des Films bildet.

"Into the Wild" kannst du auf Amazon Prime ausleihen oder kaufen. 

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Rain Man (1988)

Der Yuppie Charlie (Tom Cruise) erfährt erst nach dem Tod seines Vaters, dass er einen autistischen Bruder hat. Diesem Bruder, Raymond sein Name, gehören 3 Millionen US-Dollar des Erbes. Charlie selbst wird aufgrund seiner schlechten Beziehung mit seinem Vater mit einem 49er Buick abgespeist. Er fühlt sich betrogen, weshalb er kurzerhand Raymond, der ein mathematisches Genie ist, aus dem Heim für psychisch Kranke entführt. Die beiden Brüder begeben sich auf eine Reise, bei der Charlie nicht nur seine Menschlichkeit, sondern auch die Liebe zu Raymond entdeckt.

Mitreisende: Sensibilität, ein brillanter Dustin Hoffman, vier Oscars und die Erkenntnis, dass Hoffnung verloren gehen muss, um wiedergefunden zu werden. 

"Rain Man" kannst du auf Amazon Prime ausleihen oder kaufen. 

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Blues Brothers (1980)

Als Jake Blues (John Belushi) nach Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird, muss er gemeinsam mit seinem Bruder Elwood (Dan Akroyd) erfahren, dass das Waisenhaus, in dem sie aufgewachsen sind, verkauft wird. Es gibt aber noch Hoffnung: Schaffen es die Brüder, innerhalb von elf Tagen die Grundsteuer zu bezahlen, kann der Kauf verhindert werden. Jake und Elwood beschließen, ihre alten Blues-Band-Kollegen wieder zusammenzutrommeln und ein großes Benefiz-Konzert zu geben.

Mitreisende: eine kultige Mischung aus Road-Movie, Action, Komödie und Musikfilm. Im Handgepäck darf der zeitlose Soundtrack nicht fehlen.

"The Blues Brothers" kannst du auf Amazon ausleihen oder kaufen.  

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