Jahresrückblick: Das waren unsere Film-Highlights 2023

Cillian Murphy als J. Robert Oppenheimer in Christopher Nolans "Oppenheimer"
Wir haben für euch zurückgeblickt und unsere persönlichen Film-Highlights des Jahres 2023 gewählt.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu – und wie sich das nun mal so gehört, ist es auch bei uns Zeit für einen Jahresrückblick. Heißt natürlich: Wir lassen die Filmlandschaft 2023 vor unserem geistigen Auge Revue passieren, die Emotionen in uns erneut aufkochen und erinnern uns daran, welche Geschichten uns besonders berührt, beeindruckt und vielleicht sogar nachhaltig verändert haben.

Denn auch, wenn es gemeinhin heißt, dass das Kino seine besten Jahre hinter sich hat: Es gibt sie noch, zwischendurch, jene Meisterwerke für die Ewigkeit, die zum Teil der persönlichen Biografie werden und einen die Welt nachhaltig unter anderen Augen betrachten lassen.

Doch Filmgeschmack, der ist natürlich immer subjektiv. Deshalb haben wir von film.at uns zusammengesetzt, die Köpfchen rauchen lassen und jeweils unsere besten Top 5 des Filmjahres 2023 gewählt. Und man merkt: Lieblingsfilme sind ein guter Spiegel der individuellen Persönlichkeit ... Ist auch euer Favorit dabei?

Die Lieblingsfilme der film.at-Redaktion 2023:

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Szene aus "Spider-Man: Across The Spider-Verse"

Spider-Man: Across the Spider-Verse

Dieser Film ist einfach eine riesige Geschenkbox für Fans von Spider-Man: Die Anspielungen, Querverweise und Easter Eggs sind geradezu unerschöpflich und fast scheint es, als hätte alles, was jemals über diese Figur veröffentlicht, gesagt oder auch nur gedacht wurde, hier Eingang gefunden. Die geniale Animation trägt auch der visuellen Geschichte von 60 Jahren Spider-Man Rechnung: Man fühlt sich in ein lebendig gewordenes Comic-Book versetzt und kommt aus dem Staunen nicht heraus. 

Die vielfältigen Spider-People, Bilder von psychedelischer Stärke und eine ungewöhnliche Story machen dieses Spinnen-Abenteuer zu einem Werk der Superlative. Immerhin war es auch eines der größten Animationsprojekte aller Zeiten, an dem rund 1.000 Personen mitgewirkt haben.

Ist auf Netflix, Magenta TV, AppleTV+, Sky, Maxdome und Prime Video zu sehen. Hier geht's zum Film!

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Szene aus "Saw X"

Saw X

Wenn es der zehnte Teil eines Horrorfranchises schafft, noch einmal richtig durchzustarten und uns das Gefühl vermittelt, etwas völlig Eigenständiges zu sein, dann hat Regisseur Kevin Greutert seine Sache richtig gemacht. Natürlich liegt der Erfolg auf daran, dass Tobin Bell in seiner Kultrolle als Jigsaw zurückkehrt.  Niemals zuvor haben wir die Figur des John Kramer von einer derart persönlichen Seite zu sehen bekommen und auch so verwundbar ist er uns noch nie erschienen. Erstmals trifft Jigsaw auf eine Person, die es an Kaltblütigkeit mit ihm aufnehmen kann, und ihn sogar in Sachen Skrupellosigkeit überbietet. 

Für uns als Zuschauer:innen bedeutet das ein Wechselbad der Gefühle: Wir werden nie genau wissen, auf wessen Seite wir uns eigentlich stellen sollen, denn die Grauzone zwischen Gut und Böse, ethisch vertretbarem Handeln und sadistischem blanken Hass ist hier sehr groß. Kein Wunder, dass bereits "Saw XI" Gestalt annimmt.

Ist derzeit noch auf keiner Streamingplattform erhältlich.. 

Francos Top-5-Filme des Jahres 2023:

1. "Spider-Man: Across the Spider-Verse"

2. "Saw X"

3. "Oppenheimer"

4. "Asteroid City"

5. "Talk to me"

Jahresrückblick: Das waren unsere Film-Highlights 2023

Cillian Murphy in "Oppenheimer".

Oppenheimer

Mit "Oppenheimer“ legt Christopher Nolan mal wieder ein audiovisuelles, erzählerisches und schauspielerisches Meisterwerk vor, das trotz der dreistündigen Filmlänge zu jeder Minute fesselt und konstante Anspannung und Unwohlsein im Publikum auslöst. Cillian Murphy liefert die Rolle seines Lebens ab, und auch der restliche Cast ist durchweg großartig besetzt. Aufgrund der verschiedenen Zeitebenen weiß "Oppenheimer" wie jeder andere Film Christopher Nolans herauszufordern. Ein berechtigtes Film-Highlight 2023!

Zu sehen auf Magenta TV, Apple TV+, Maxdome, Sky und Prime Video. Hier geht's zum Film!

Timothée Chalamet in einem lila Anzug mit Hut in einer schicken Einkaufspassage

Timothée Chalamet als Willy Wonka in "Wonka"

Wonka

Das Musical ist mit seinen bunten Farben, seinen fröhlichen Liedern, dem Zusammenhalt der Figuren und dem puren Optimismus der Titelfigur ein Film, der wie für die Weihnachts- und Winterzeit gemacht ist. Paul Kings Werk bietet einen riesigen Spaß für Groß und Klein, bei dem man gar nicht will, dass er endet. Dazu tragen auch die liebenswerten und einzigartigen Figuren bei, die beim Publikum einen bleibenden Eindruck hinterlassen und schnell ins Herz geschlossen werden.

Doch ohne Timothée Chalamet wäre der kunterbunte Spielfilm nur halb so gut. Der Jungschauspieler trägt den Film wie kaum ein anderer: Er verkörpert auf beinahe magische Weise die jugendliche Fröhlichkeit und Gelassenheit von Willy Wonka. Er personifiziert den Optimismus und den unerbittlichen Kampf, seine eigenen Träume zu verwirklichen. Dem Schauspieler gelingt es gleichermaßen, Willy Wonka seinen eigenen Charme zu verleihen und trotzdem dem Charisma von Johnny Depps Darstellung gerecht zu werden. Bravo!

“Wonka” läuft aktuell in den Kinos. Hier geht’s zu den Spielzeiten.

Maikes Top-5-Filme des Jahres 2023:

1. "Oppenheimer"

2. "Wonka"

3. "Barbie"

4. "Napoleon"

5. "Saltburn"

Jahresrückblick: Das waren unsere Film-Highlights 2023

Cate Blanchett in "Tár".

Tár 

Lydia Tár hat sich jahrzehntelang in der Musikszene als Dirigentin hochgearbeitet und wird kurz vor ihrem größten Erfolg mit ihren eigenen Schattenseiten konfrontiert. Gefangen in komplexen Machtdynamiken und gigantischen Egos, landet sie auf dem harten Boden der Tatsachen.  Regisseur Todd Field schlägt stets die richtigen Töne an und wahrt die Würde seiner Protagonist:innen. 

Auch wenn "Tár" erzählerisch unglaublich raffiniert ist, steht und fällt dieses Drama mit der schauspielerischen Leistung von Cate Blanchett. Die zweifache Oscar-Preisträgerin spielte die ambitionierte Dirigentin mit jeder Faser ihres Körpers und ist auf der Leinwand kaum wiederzuerkennen. Blanchett erhielt für ihre Leistung den Preis als Beste Darstellerin auf den Filmfestspielen in Venedig. 

Ist auf Prime Video, Maxdome, Sky und AppleTV+ zu sehen. Hier geht's zum Film!

Jahresrückblick: Das waren unsere Film-Highlights 2023

Szene aus "Fallende Blätter"

Fallende Blätter 

Nachdem Ansa von ihrem Job als Supermarktkassiererin entlassen wird, weil sie ein verdorbenes Sandwich mit nach Hause nehmen wollte, gerät sie abermals in die Mühlen des kapitalistischen Arbeitsmarktes. Holappa verliert seine Stelle als Bauarbeiter, weil er betrunken zur Arbeit erscheint. Die zwei verlorenen Seelen finden einander, aber driften auch wieder auseinander. 

Der finnische Regisseur Aki Kaurismäki zeigt, wie einfach und berührend eine Liebesgeschichte sein kann. Mit wenigen Dialogen und einem trockenen Humor eröffnet er sowohl den Blick auf menschliche Sehnsüchte als auch auf das politische Chaos, das Europa umgibt. Ein moderner Kultfilm, der auf den Filmfestspielen von Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde und große Chancen auf eine Oscar-Nominierung hat. 

Ist derzeit noch auf keiner Streamingplattform erhältlich.

Özgürs Top-5-Filme des Jahres 2023:

1. "Tár"

2. "Fallende Blätter"

3. "Banshees of Inisherin"

4. "Oppenheimer"

5. "Anatomie eines Falls"

Jahresrückblick: Das waren unsere Film-Highlights 2023

Szene aus "Barbie"

Barbie

War der diesjährige Hype um Greta Gerwigs Kultpuppen-Verfilmung übertrieben? Natürlich. Ist er tatsächlich der beste Film der vergangenen Jahre? Natürlich nicht. Aber alles rund um "Barbie" ist herrlich übertrieben und zugespitzt – und genau deshalb war die knallpinke Feminismus-Parabel mit düsteren gesellschaftskritischen Zwischentönen zurecht der erfolgreichste Film des Jahres

Weil es Gerwig geschafft hat, kurzweiligen Eskapismus zu bieten, ohne dabei die Realität hinter sich zu lassen und die Augen vor Dingen zu verschließen, die aber gesehen werden müssen. Zudem macht es immer Spaß, Material für Kinder einen erwachsenen Anstrich zu verleihen. Apropos Spaß: Margot Robbie ist die Idealbesetzung für die berühmteste Puppe der Welt. Und dass wir Ryan Gosling im Grunde gar nicht verdient haben, das hat "Barbie" auch einmal mehr unterstrichen. Nichts hat jemals das aktuelle Dilemma des modernen Mannes so sehr auf den Punkt gebracht wie "I'm Just Ken!"

Zu sehen auf Magenta TV, Apple TV+, Sky, Maxdome und Prime Video. Hier geht's zum Film!

Jahresrückblick: Das waren unsere Film-Highlights 2023

Szene aus "Saltburn"

Saltburn

Je komplexer und wirrer die Realität wird, desto skurriler müssen auch filmische Satiren werden. Wie "Barbie" nimmt auch "Saltburn" von "Promising Young Woman"-Regisseurin Emerald Fennell unser Streben nach Perfektionismus und den allzu menschlichen Drang nach Rivalität ordentlich aufs Korn – tut dies aber um einiges düsterer, perfider und schockierender als Kollegin Gerwig. "Saltburn" beginnt als John-Hughes-Streifen und entwickelt sich mehr und mehr zum David-Fincher-Psychothriller, ohne aber jeweils dabei das kräftige Augenzwinkern zu vergessen. 

Mehr und mehr umgibt das Publikum eine Aura der permanenten Gefahr, die begreifbar ist, aber irgendwie auch nicht, weil unwirklich erscheint in "Salburn" alles, nicht nur dank der fast (düsteren) märchenhaften Ästhetik. Szenen wie Vampir-Menstruationsblut-Sex, penetrierte Gräber oder ausgeschlürftes Badewasser, in dem zuvor ejakuliert wurde, schockieren und faszinieren zugleich (auch dank des hervorragenden Casts, allen voran Barry Keoghan!). Nicht für jeden Geschmack, aber genau deshalb mutig. Ein Schrei nach Leben und nach Anerkennung, so realistisch wie es nur Persiflagen können.

Ist auf Prime Video zu sehen. Hier geht's zum Film!

Manuels Top-5-Filme des Jahres 2023:

1. "Barbie"

2. "Tár"

3. "Spider-Man: Across the Spider-Verse"

4.  "Saltburn"

5. "Maestro"

 

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