Das fetzt: Die 12 besten Actionfilme aller Zeiten

Das fetzt: Die 12 besten Actionfilme aller Zeiten
Lässig-coole HeldInnen, explodierende Autos oder nach Rache lechzende Traumabewältigung: Action hat viele Gesichter.

Viel Wumms, Rumms und Krach gibt es in vielen Filmen, aber sogenannte Actionfilme zeichnen sich dadurch aus, dass sie sofort zum Punkt kommen, ohne Umwege: Da folgt meistens eine Kampfszene der nächsten, das Blut spritzt literweise und geatmet wird erst, wenn alles vorbei ist.

Wobei gut gemachte Action so viel mehr ist als plumpes Draufhauen, Niederschlagen und Töten: Im besten Falle umgibt die ausgeübte Gewalt eine psychoanalytische Aura, erinnert an perfekt choreographierte Tänze und ist eingebettet in fulminant fotografierte Bilder, die zur Katharsis-auslösenden Wirkung dieser Szenen zusätzlich beiträgt.

Wirklich gut gemachte Action-Spektakel sind eskapistische Träume und befriedigen unsere Sehnsucht nach Abenteuern  – in tollen, vielen kleinen Kunstwerken verpackt. Geschenke, bei denen wir beim Auspacken wissen, was wir bekommen: nämlich nie enden wollende Adrenalin-Schübe, ohne dabei Angst vor Konsequenzen haben zu müssen. 

Die 12 besten Actionfilme aller Zeiten:

Terminator 1 & 2 (1984, 1991)

Ein gefährlicher Cyborg in Form eines menschlichen Muskelprotzes (Arnold Schwarzenegger in seiner berühmtesten Rolle) reist aus der Zukunft zurück ins Los Angeles des Jahres 1984, um Sarah Connor (Linda Hamilton) zu töten. Diese nämlich wird einen Buben mit dem Namen John Connor auf die Welt bringen – und dieser führt in der düsteren Zukunft einen erbitterten Kampf gegen die Übermacht der Cyborgs. Der sogenannte "Terminator" kennt kein Erbarmen, wenn es darum geht, sein Ziel zu erreichen.

Das Action-Spektakel von James Cameron ist ein Meisterwerk in Sachen Special Effects und krachendem Eskapismus, das seiner Zeit weit voraus war. Die urmenschliche Angst, SklavInnen unserer eigenen Technik zu werden, verpackte Cameron in ein wegweisendes Sci-Fi-Action-Konglomerat, das mit Teil 2 sogar noch besser wird. Für die Technik gab's einen Oscar, für Schwarzeneggers berühmtes Zitat "I'll be back" Platz 37 in der Liste der 100 berühmtesten Filmzitate (gewählt vom American Film Institute). 

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Stirb langsam (1988)

Wir wissen nun also: In den 1980er-Jahren war das Action-Genre eher Muskelprotzen vorbehalten, die mit futuristischen oder zumindest alles niedermetzelnden Waffen gegen larger-than-life-Bösewichte antraten.

Ende der Dekade aber drehten ein Sci-Fi-Horror-Regisseur und ein TV-Star einen fetzenden Streifen, der wahrscheinlich eher aus Versehen zu einem der absolut besten Actionfilme aller Zeiten wurde: Bruce Willias alias Polizist John McClane war der neue Prototyp des Action-Helden – normal, dreckig, saucool, mit lässigen Sprüchen auf den Lippen und Feinripp-Unterhemd am trainierten (aber nicht irritierenden) Oberkörper.

Wenn er mit herkömmlicher Waffe und Walkie-Talke gegen eine deutsche Terroristen-Gruppe just kurz vor Weihnachten vorgeht (und sich dabei durch etliche enge Lüftungsschächte kämpt), ist's nix mehr mit "besinnlicher Zeit", denn McClane dezimiert im Alleingang die Unsympather-Gruppe. Ein neuer Held mit rauem Charme war geboren und ist bis heute unerreicht.

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Mad Max: Fury Road (2015)

Das energische Apokalpyse-Epos mit Charlize Theron und Tom Hardy in den Hauptrollen gilt unter vielen KritikerInnen als einer der absolut besten Actionfilme, die je gedreht wurden. Tom Hardy in der titelgebenden Hauptrolle wird vom Tyrannen Immortan Joe gefangen genommen, der über Wasser und Benzin herrscht – beides Ressourcen, die in der Zukunft äußerst knapp sind.

Als Furiosa (wuchtig wie immer: Charlize Theron) mit fünf jungen Frauen flieht, schließt sich Max kurzerhand der Frauen-Gruppe an. Was folgt, ist eine spektakuläre, blutgetränkte und unvergleichliche Verfolgungsjagd durch die Wüste, bei der mit XL-Trucks, improvisierten Waffen und fesselnden Gitarrensolos ums nackte Überleben gekämpft wird. 

"Mad Max: Fury Road" ist sogar noch kultiger und fesselnder als die Vorgänger mit Mel Gibson: Die Stunts sind spektakulär, die Figuren greifbar, einige der (gigantischen) Bilder verstörend, die Handlung faszinierend sowie phantasmagorisch und glaubwürdig zugleich. Ein Schlacht-Epos der Sonderklasse, der dank der herausragenden SchauspielerInnen und den feministischen Untertönen nie in niveaulosen Trash abdriftet. Eine völlig abgefahrene und infernalische Adrenalin-Oper, die nicht zuletzt die Oscar-Jury vom Hocker haute: Der Film wurde mit sechs Goldjungen geehrt. 

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Matrix (1999)

Kurz, bevor das Jahrtausend zu Ende ging, spielten die Wachowski-Geschwister Lilly und Lana noch einmal gehörig mit unserer Welt- und Selbstwahrnehmung und verunsicherten uns bis zum Seelenkern, der vielleicht nicht mal existiert: Bilden wir uns unser Dasein nur ein? Ist auch das Herrschen über die (scheinbar) von uns erfundene Technik nichts mehr als eine Lüge? Sind wir nur Gehirne in Gläsern? Und sollten wir lieber die rote oder blaue Pille nehmen?

"Matrix" war nicht nur gefundenes Fressen für VerschwörungstheoretikerInnen, sondern revolutionierte auch das Action-Genre nachhaltig und öffnete die Türen für intelligente, philosophische Action-Reißer, in denen es um mehr als bloß ums Draufhauen geht. Der Film gibt Denkanstöße und ist nichts weniger als eine sensible Abhandlung über die Frage, was uns Menschen eigentlich ausmacht. Die im Zeitlupentempo inszenierten Kampfszenen waren ihrer Zeit voraus und wurden unzählige Male kopiert, aber niemals erreicht. 

Inmitten des durchgestylt-futuristischen Anarcho-Looks fühlt sich auch Hauptdarsteller Keanu Reeves sichtlich wohl, der mit "Matrix" endgültig zum Action-Star avancierte.

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Kill Bill – Volume 1 (2003)

Actionfilme sind Macho-Männern vorbehalten, die alles dafür tun, ihr Testosteron-Level auf exorbitant hohem Niveau zu halten? Nicht, wenn es nach Quentin Tarantino geht, der es ohnehin liebt, Genrekonventionen durcheinander zu wirbeln und neu zusammenzubauen.

Uma Thurman als schonungslose Rache-Braut (sie heißt tatsächlich "Die Braut", da auf sie just an ihrem Hochzeitstag ein Mordanschlag verübt wird, den sie allerdings überlebt) schreibt traurig-rote Zeilen in den Wind, wenn sie im knallgelben Jogginganzug (eine Reminiszenz an Bruce Lee) all jene niedermetzelt, die für die Zerstörung ihres Lebenstraums verantwortlich sind – darunter befinden sich Darryl Hannah, David Carradine und die göttliche Lucy Liu in einer der besten Schwertkampf-Szenen der Popkultur. 

Typisch Tarantino ist "Kill Bill – Volume 1" eine Poesie des Blutvergießens, die mit energischer Wucht die ZuseherInnen zum Teil an die Grenzen des Zumutbaren führt und doch aufgrund der wunderschönen Ästhetik als pervers-märchenhafte Killerin-Ballade funktioniert. Gleichzeitig ist der Streifen eine Hommage an all jene Filme, die Tarantino verehrt: Spaghetti-Western, chinesische Martial-Arts-Filme, japanische Samuraifilme und Animes.

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John Wick (2014)

Mit der Action-Reihe "John Wick", die sich klammheimlich zum Kult entwickelte, gelang Keanu Reeves ein glanzvolles Comeback. Endlich kehrt er zu seinen schlagkräftigen Wurzeln zurück, denn "John Wick" ist eine ausschweifende Killer-Ballade und eine perfide Action-Spritze mitten ins Herz, die Rache zum Todesballett werden lässt und sich äußerst kreativ am "Wie-töte-ich-meine-FeindInnen-als-nächstes"-Buffet bedient, ohne jemals satt zu werden. 

Als eigentlich pensionierter Auftragskiller kehrt Keanu Reeves in seinen Job zurück – nachdem sein Hund getötet wurde. Das löst in ihm derart große Rachegefühle aus (HaustierbesitzerInnen nicken an dieser Stelle eifrig!), dass er schonungslos alles niedermäht, was sich ihm in den Weg stellt.

Das tut er mittels hervorragend choreographierter Kampfkunst, "Matrix"-nostalgischen Slow-Motion-Effekten, der nötigen Brise Selbstironie und natürlich coolen Sprüchen. Die menschenverachtende Brutalität wird dabei derart rasant in Szene gesetzt, dass man als ZuseherIn zu atmen vergisst. Was Joh Wick wahrscheinlich nur Recht wäre.

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Leon – Der Profi (1994)

Mit der Rolle der zarten, aber doch verbissenen und traumatisierten zwölfjährigen Mathilda befreite sich Natalie Portman (damals ebenfalls erst zwölf Jahre alt) vom unschuldigen Image des Kinderstars und man ahnte, dass man es hier mit einem zukünftigen Megastar zu tun hat, der genau weiß, was er will.

Die beinahe romantische Beziehung zwischen ihr und Killer Leon (in seiner Paraderolle: Jean Reno) ist zwar nicht unumstritten, sorgt aber für eine schockierende, packende und elegante Handlung, die dem Action-Fach beinahe etwas Zart-Verträumtes verleiht, nur um im nächsten Moment wie ein harter Schlag in die Magengrube zu wirken. Was auch an Gary Oldman liegt, der den psychopathischen Cop beängstigend überzeugend spielt. Legendär ist auch das brutale Finale. Ein Märchen, das nachhaltig kaltes Grausen erzeugt. 

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Rambo (1982)

Wenn sich ein Mann in den Achtzigern ganzen Armeen allein entgegenstellte und das Maschinengewehr zu seinem besten (weil einzigen) Freund machte, dann musste er sich unweigerlich an John Rambo messen – jenem gebrochenen Ex-Vietnamkriegs-Veteran, der eigentlich nur in einer Welt überleben möchte, die plötzlich so ganz anders ist als alles, was er in den vergangenen Jahren erlebte. Von PTSD gezeichnet und beinahe gezwungen, zieht er in den Krieg gegen das Gesetz, das seine Macht missbraucht und unfähig ist, über den Tellerrand hinaus zu blicken.

Natürlich sind die Action-Szenen kernig, fesselnd und treffen einen mit voller Wucht, aber es ist vor allem die tiefgründige Charakteranalyse des Anti-Helden John Rambo, die nicht zuletzt dank der unsterblichen und sensibel-harten Darstellung von Sylvester Stallone einen Einblick in die seelischen Abgründe von zutiefst traumatisierten Menschen gibt.

Genau das ist "Rambo" schlussendlich auch: Eine drastische Traumabewältigung, in der jede Gewalteruption zur Metapher des seelischen Schmerzes wird und deshalb von parodistischen Tönen weit entfernt ist. Was man leider von den Nachfolge-Filmen nicht behaupten kann.

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Speed (1994)

Der Start von Reeves' Action-Karriere: Bevor "Fast & Furious" gab es "Speed", den Hochgeschwindigkeits-Actionkracher, der ein Kammerspiel in ein PS-starkes cineastisches Inferno verwandelt. Die Story spielt sich nämlich großteils nur in einem vollbesetzten Linienbus ab, der mindestens 80 km/h im vom Stau geprägten Los Angeles fahren muss, weil sonst eine Bombe explodiert, die unter ihm vom Psychopathen Dennis Hopper montiert wurde. Am Steuer sitzt die junge Sandra Bullock, die irgendwo zwischen übermenschlichem Mut und ausgeprägtem Nervenzusammenbruch das Vehikel steuert. Reeves steht ihr dabei tatkräftig zur Seite. 

So simpel die Story auch ist, so erweist sie sich doch als kongenial und äußerst effektiv: Die Spannung ist extrem hoch – und das trotz des Fehlens von testosterongeschwängerten Actionhelden, krachenden Explosionen oder exzessiven Gewaltdarstellungen. "Speed" ist eine präzise inszenierte Großstadt-Odyssee im Geschwindigkeitsrausch, bahnbrechend und wegweisend.

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RoboCop (1987)

Wenn ihr glaubt, Batman wäre ein düsterer Superheld, dann habt ihr noch nicht "RoboCop" gesehen: Der Kult-Film erzählt von einem Cyborg-Polizisten, der mit kompromissloser Härte die bösen Buben aufmischt, seien es Straßengangster oder gierige Manager. Das ist tatsächlich so brutal und mit dem Splatter-Genre liebäugelnd (in einer Szene schmilzt ein Mann dahin – und das nicht im übertragenen Sinn!), dass der Film lange Zeit auf dem Index stand. 

"RoboCop" ist jedoch mehr als ein konzeptioneller Actionfilm: Er ist auch eine wild-zornige Satire auf selbstverliebte Law&Order-Regeln, eine psychoanalytische Dystopie und obendrein eine religiöse Analogie, die sich leidenschaftlich aus der Volksmythologie bedient. Je mehr man erfährt, desto spannender wird es. Möglicherweise funktioniert die Gonzo-Gewalt auch deshalb so hervorragend, weil es "Robocop" dank seines Regisseurs gelingt, die gesellschaftliche Außenseiter-Rolle einzunehmen: Schließlich ist er erst der zweite englischsprachige Film des niederländischen Regisseurs Paul Verhoeven. 

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Lethal Weapon 1&2 (1987, 1989)

"Lethal Weapon" machte die Action-Buddy-Comedy salonfähig dank glaubwürdiger Figuren, cleveren Storyplots und überzeugenden Hauptdarstellern: Mel Gibson als trauernder Witwer mit Suizid-Tendenzen und Danny Glover als gemütlicher Cop, der sich bereits die Pension herbeisehnt, haben sichtlich Spaß in diesem knallharten Feuerwerk aus hohem Tempo, Pyrotechnik, krachender Action und lässigen Sprüchen.

Das Highlight ist aber die komplexe Hassbeziehung zwischen den beiden Polizisten, die sich natürlich zusammenraufen müssen, um den Mord eines Callgirls zu untersuchen, nur um sich plötzlich einer morallosen Söldnertruppe gegenüberstehen zu sehen. Dass auch die Fortsetzung mit dem Original locker mithalten kann, ist ein Qualitätsmerkmal, das für sich spricht. Die Teile Drei und Vier darf man allerdings getrost auslassen.

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Face/Off – Im Körper des Feindes (1997)

Körpertausch-Filme sind stets dankbarer Nährboden, wenn es um absurde, aberwitzige und over-the-top-Storyplots geht. "Face/Off – Im Körper des Feindes" von Hongkong-Action-Mastermind John Woo bildet da keine Ausnahme. 

Spezialagent John Travolta tauscht das Gesicht mit dem brutalen Terroristen Nicolas Cage – und das bleihaltige Chaos ist perfekt. Wenn die Hollywood-Größen Travolta und Cage sich gegenseitig spielen, ist das nicht nur herrliches Filmvergnügen, sondern auch auf faszinierende weise grotesk und kurios. Logisch ist hier nicht viel, dafür werden Action, Spannung und leidenschaftliche Zeitlupen-Choreographien ganz groß geschrieben. Exzessiv, grenzüberschreitend, kurzweilig!

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