Wegen Kontroverse? Zack Snyder soll keine DC-Filme mehr machen
Die Tage von Zack Snyder als DC-Regisseur sind wohl endgültig vorüber. Das geht deutlich aus einem Statement hervor, das Jim Lee auf der heurigen San Diego Comic-Con abgegeben hat. Der Comic-Autor und CCO von DC-Entertainment stellte klar, dass es keinerlei Pläne gebe, das sogenannte Snyderverse in Zukunft auszubauen.
Weshalb erfolgt diese Distanzierung zu einem Regisseur, der mit Filmen wie "Man of Steel", "Batman vs. Superman" und "Justice League" wichtige Beiträge zum filmischen DC-Universum geleistet hat? Der Grund dafür ist vermutlich in einer möglichen Verhaltensweise zu suchen, die Snyder in keinem guten Licht erscheinen lässt.
Snyder war schon immer ein Mann, der etwas von Publicity verstand: Über Jahre hinweg wurden durch geschickt platzierte Werbe-Kampagnen der sogenannte Snyder-Cut von "Justice League" beworben, ehe der Film dann 2021 veröffentlicht werden konnte. Nun sind aber unschöne Details über die näheren Hintergründe bekannt geworden.
Manipulierte Fan-Kampagne
"Rolling Stone"-Autorin Tatiana Siegel hat verschiedene Fakten zusammengetragen, die beweisen sollen, dass sich hinter der Fan-Kampagne für den Synder-Cut ein ungewöhnlich hoher Anteil an Fake-Accounts und Bots verborgen habe. Snyder selbst soll diese manipulierte Aktion aktiv gepusht haben.
Die Autorin wirft dem Regisseur weiters vor, seit Jahren die Stimmgewalt seiner Fans unter dem Hashtag #ReleaseTheSnyderCut gezielt dafür eingesetzt zu haben, seine Ziele bei Warner Bros. erreichen zu können. Dabei sei es auch immer wieder zu Boykottaufrufen gegen andere Filme wie zum Beispiel "Wonder Woman 1984" und "Godzilla vs. Kong" oder sogar zu Morddrohungen gegenüber Funktionären gekommen.
Auch bei den heuer neu eingeführten Kategorien "Oscar-Fan-Favorit" und "Oscars Cheer Moment", aus denen Snyder als Gewinner hervorging, soll es laut "CBR" nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, weil erneut viele Fake-Accounts dem Regisseur zum Sieg verhalfen.
Unfaires Verhalten
Weitere Vorwürfe, die aus dem genannten "Rolling Stone"-Artikel publik wurden, bestehen in Snyders unfairem Verhalten zweier Produzenten gegenüber: Er habe darauf bestanden, dass die Namen von Geoff Johns und Jon Berg nicht mehr in den Credits seines "Justice League"-Cuts auftauchen und soll zu diesem Zweck über seine Kreativagentur aktiven Druck auf das Filmstudio ausgeübt haben. Als das zunächst scheiterte, sei es seine Absicht gewesen, die beiden Männer "in den sozialen Medien zu vernichten".
Tatsächlich scheinen die beiden Namen dann in den Credits zu "Zack Snyder’s Justice League" nicht mehr auf.
In einer ersten Reaktion bestritt Snyder diese Vorwürfe und meinte, dass er auf seine Fans keinen Einfluss nehmen könne. Dass von DC-Seite nun offiziell das Ende der Zusammenarbeit mit dem Regisseur angekündigt wurde, lässt sich aber vermutlich auch als Reaktion auf diesen brisanten "Rolling Stone"-Artikel auffassen.
Immerhin konnte sich Snyder ja inzwischen auch bei Netflix etablieren und wird seinem Zombie-Schocker "Army of the Dead" bestimmt noch ein paar untote Sequels hinterherschicken.