"Crazy Rich Asians"-Regisseur äußert sich zu Whitewashing-Kritik

"Crazy Rich Asians"-Regisseur äußert sich zu Whitewashing-Kritik
Regisseur Jon M. Chu bereut nach Whitewashing-Vorwürfen einige Aspekte von "Crazy Rich Asians".

Der "Crazy Rich Asians"-Regisseur Jon M. Chu gab drei Jahre nach den Whitewashing-Vorwürfen einige Fehlentscheidungen im Blockbuster zu. Chu meinte gegenüber "Insider" während der Promo-Tour seines neuen Films "In The Heights", dass er die Kritik inzwischen "absolut verstehen" würde. 

In der Romanverfilmung wird die Liebesgeschichte von Nick Young (Henry Golding) und Rachel Chu (Constance Wu) bei einem Familienbesuch in Singapur erzählt.

Whitewashing-Kritik

Als ProtagonistInnen und NebendarstellerInnen wurden OstasiatInnen gecastet – und obwohl InderInnen die drittgrößte Bevölkerungsgruppe in Singapur sind, wurden SüdasiatInnen kaum besetzt und wenn doch, dann nur als wortkarge DienerInnen und Bodyguards. 

Twitter-UserInnen kritisierten daraufhin die fehlende Diversität in der Buch-Adaption.

Anstatt unterwürfige Charaktere mit SüdasiatInnen zu besetzen, hätte Chu einen diverseren Cast engagieren beziehungsweise die aktuelle Besetzung "menschlicher darstellen" sollen, gibt der Regisseur inzwischen seinen Fehler zu. "Das ist eine Lektion, die ich erst verstanden habe, als es schon passiert ist", so Chu. 

Beispielsweise bezieht er sich auf eine Szene, in der Rachel (Wu) und ihre Freundin Peik Lin (Awkwafina) in ihrem Auto auf dem Young-Anwesen von Sicherheitsleuten angehalten werden, die allesamt südasiatischer Abstammung sind. Untermalt wird die Szenerie von unheilvoller Musik. "Rückblickend hätte ich hier einen Witz von den Sicherheitsleuten einbauen sollen. (...) Das hätte sie menschlicher dargestellt, anstatt sie nur als Sicherheitsleute zu zeigen", meinte der Regisseur.

"Ich habe den Kontext dazu nicht bedacht. Als ich das von anderen gehört habe, war das für mich ein Lernprozess. (...) Ich will künftig mehr darauf achten", fügte Chu hinzu, hoffend, dass er "so einen Fehler nicht mehr begeht".

"Crazy Rich Asians"-Sequel in Planung

Dennoch gilt die Komödie als Meilenstein in der Repräsentation von AsiatInnen in der Filmindustrie. "Wir müssen mehr Filme machen. Es braucht mehr FilmmacherInnen, sodass nicht nur der eine Film repräsentativ ist", so Chu. Offenbar ist zumindest eine Fortsetzung seines Films geplant, wodurch alte Fehler ausgebessert werden können und Diversität zelebriert werden könnte. 

Buchautor Kevin Kwan verriet nämlich gegenüber "Variety" Anfang Juni, dass sein Sequel "China Rich Girlfriend" von Warner Bros. in Planung ist.

Die Fortsetzung spielt zwei Jahre nach dem Ende von "Crazy Rich Asians" und erzählt die Liebesgeschichte von Rachel und Nick weiter.