Harvey Weinstein und James Dolan wegen sexueller Angriffe verklagt

Schwere Vorwürfe gegen Dolan und Weinstein
Die Klägerin habe sich "zu Sex verpflichtet gefühlt". Die Beschuldigten weisen die Vorwürfe aber zurück.

Eine Masseurin hat den früheren US-Filmproduzenten Harvey Weinstein und den US-Milliardär James Dolan am Dienstag wegen sexueller Angriffe verklagt. Die 38-jährige Kellye Croft wirft Dolan vor, sie 2013 zum Sex gezwungen und 2014 ein Treffen mit Weinstein arrangiert zu haben, bei dem der inzwischen mehrfach wegen Missbrauchs und Vergewaltigung verurteilte Ex-Hollywood-Mogul sie ebenfalls missbraucht habe.

Dolan ist der Geschäftsführer des berühmtem Madison Square Garden in New York und der Besitzer des Basketball-Teams New York Knicks und des Eishockey-Teams New York Rangers. Er streitet Crofts Vorwürfe ebenso wie Weinstein ab.

Dolan hatte Croft der Klage zufolge 2013 im Alter von 27 Jahren als Masseurin für den Rockmusiker Glenn Frey von den legendären Eagles engagiert. In der Klage, die Croft bei einem Gericht in Los Angeles einreichte, beschreibt sie, wie dieser Traumjob zum Albtraum wurde, als während einer Eagles-Tournee auch Dolan bei ihr Massage-Termine buchte.

Der Geschäftsmann sei "äußerst selbstbewusst" und "äußerst manipulativ" gewesen und habe Croft bei diesen Terminen immer wieder zum Sex gedrängt, heißt es in der Klage. Croft habe den Sex nicht gewollt, sich aber dazu "verpflichtet gefühlt".

Im Jänner 2014 sei Croft in Los Angeles wieder zu den Eagles gestoßen. Dort habe Dolan ein Treffen mit Weinstein arrangiert. Weinstein habe sie erst gebeten, ihn zu massieren und Kleidung anzuprobieren. Dann habe er sie im Bademantel sexuell belästigt. Croft wirft dem 68-jährigen Dolan in diesem Zusammenhang auch Menschenhandel vor. "James Dolan hat mich manipuliert, mich nach Kalifornien gebracht, um mich zu misshandeln, und mich dann einem bösartigen Angriff Weinsteins ausgesetzt", erklärte sie über ihren Anwalt.

Weinstein sitzt in New York eine 23-jährige Haftstrafe wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung ab und wurde in einem Prozess in Los Angeles zu weiteren 16 Jahren Haft verurteilt. Die Enthüllungen über ihn und seinen Machtmissbrauch in Hollywood hatten 2017 zur Entstehung der #MeToo-Bewegung geführt. Dutzende Frauen haben dem einst gefeierten Filmproduzenten sexuelle Angriffe bis hin zur Vergewaltigung vorgeworfen.