Ukraine-Krieg: Sean Penn wollte selbst kämpfen

Im "Gaslit"-Trailer ist Sean Penn kaum wiederzuerkennen
Sean Penn drehte eine Dokumentation über den ukrainischen Präsidenten, als russische Truppen in die Ukraine einmarschierten.

Sean Penn (61) hat den russischen Angriffskrieg in der Ukraine vor Ort hautnah miterlebt. Seitdem engagiert er sich für die zahllosen Opfer. Der Schauspieler dachte offenbar sogar selbst daran, zur Waffe zu greifen. Das verriet er dem Magazin "Hollywood Authentic". Wenn man in der Ukraine gewesen sei, kämen solche Gedanken ganz automatisch, so der 61-Jährige. Er frage sich manchmal, in welchem Jahrhundert er eigentlich lebe. "Gerade war ich noch an einer Tankstelle in Brentwood (L.A.) und nun denke ich daran, in den Krieg gegen Russland zu ziehen. Was zum Teufel ist hier los?"

"Der einzige Grund, warum ich beim letzten Mal länger in der Ukraine geblieben wäre, wäre der: dass ich ein Gewehr in der Hand gehabt hätte", so Penn weiter. Zu Beginn der russischen Invasion war der Oscarpreisträger gerade in der Ukraine. Penn arbeitet seit Jahren an einer Dokumentation über den Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (44). Durch den Krieg erhielt der Film, der eigentlich Selenskyjs Werdegang vom Schauspieler und Comedian zum Staatschef beleuchten sollte, eine neue Wendung. Von Polen aus kümmert sich der Schauspieler nun mit seiner Hilfsorganisation Core um Kriegsflüchtlinge aus dem Nachbarland.

Sean Penn: Ohne Schutzweste in den Kampf?

Sean Penn spielte in dem Interview seine mögliche Teilnahme im bewaffneten Kampf durch. Er würde dabei auf eine Schutzweste verzichten. "Als Ausländer würde man die Schutzweste einem der zivilen Kämpfer geben wollen, der sie nicht hat", sagte er, "einem Kämpfer mit mehr Fähigkeiten als ich, oder einem jüngeren Mann oder einer jüngeren Frau, die länger kämpfen könnten".

Wie ernst Penns Gedanken über einen Einsatz im Krieg waren, wird aus dem Interview nicht recht ersichtlich. Der Star ist aber bekannt dafür, sich in Krisengebieten zu engagieren. Er nutzt dabei nicht nur seinen Namen, um Aufmerksamkeit für die Lage zu erzeugen, sondern packt auch gerne selbst mit an, zum Beispiel nach dem Erdbeben in Haiti 2010.