Tim Burton sieht Disney-Filme als "schrecklichen Zirkus"
Kultregisseur Tim Burton (64) kann durchaus als Eigengewächs von Disney bezeichnet werden. Als junger Student erhielt er ein Stipendium in der Animationsabteilung des weltberühmten Unternehmens und arbeitete seither in einem Zeitraum von über 40 Jahren immer wieder dafür. Umso schwerer wiegen die Worte von Burton, die er nun im Gespräch mit der US-Branchenseite "Deadline" bezüglich Disney fallen lässt. Während der Dreharbeiten seiner Realverfilmung zu "Dumbo" habe er demnach gemerkt, dass er sich selbst wie der kleine Elefant fühlt.
"Ich habe realisiert, dass ich Dumbo war und in einem riesigen, schrecklichen Zirkus arbeitete, dem ich entkommen musste. Zu einem gewissen Grad ist der Film autobiografisch." Diese Erkenntnis sei der Grund dafür, dass der Film von 2019 wohl die letzte Zusammenarbeit gewesen sei und seine "Tage bei Disney gezählt sind".
Seitenhieb gegen Marvel
Burton, der für seine düsteren wie märchenhaften Filme der Marke "Edward mit den Scherenhänden" (1991) bekannt ist, lässt es sich zudem nicht nehmen, die neue Ausrichtung des Filmstudios zu bemängeln. Anstatt auch kleineren Projekten genug Raum zur Entfaltung zu geben, würde man sich dort seiner Meinung nach zu sehr auf die Mega-Franchises wie "Star Wars" oder Marvel konzentrieren. "Es wurde sehr homogen, sehr kompakt, mit weniger Platz für andere Dinge." Sein klarer Seitenhieb gegen das MCU: "Ich kann mich nur auf ein Universum einlassen, mit einem Multiversum kann ich nicht umgehen."
An der Filmfront habe er derzeit kein konkretes Projekt in der Pipeline, wie Burton weiter verriet. Am geplanten Sequel zu seinem Film "Beetlejuice", das sich seit Anfang des Jahres in Planung befinden soll, beteilige er sich demnach nicht. Genug zu tun hat er dank seiner Netflix-Serie "Wednesday", die er gemeinsam mit Alfred Gough (55) und Miles Millar (55) entwickelt hat und auch als Produzent fungiert, dennoch. Die Serie über das titelgebende "Addams Family"-Mitglied, gespielt von Jenna Ortega (20), wird ab dem 23. November bei dem Streamingdienst Premiere feiern.