Sandra Hüller, Wim Wenders, Ilker Çatak: Das sind die deutschen Oscar-Hoffnungen
Nachdem es viele Jahre lang schlecht für den deutschen Film bei den Oscars ausgesehen hat, geht es jetzt wieder bergauf. Letztes Jahr wurde “Im Westen nichts Neues” neunmal nominiert und erhielt vier Trophäen. Dieses Jahr zeigen deutsche Filmschaffende, dass der Deutsche-Film auch Abseits von Kriegsfilmen international für Aufsehen sorgen kann. Mit Sandra Hüller, Wim Wenders und Ilker Çatak sind gleich drei Deutsche für den amerikanischen Filmpreis nominiert.
Alles, was ihr über die Deutschen Oscar-Hoffnungen wissen müsst:
Sandra Hüller ist bereits fast 20 Jahren eine Größe im deutschen Kino. 2006 wurde sie für ihre Leistung in “Requiem” auf der Berlinale mit dem Preis als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Über viele Jahre hinweg, spielte sie auf diversen Theatern im deutschsprachigen Raum und war in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen.
Ihren internationalen Durchbruch hatte sie in der Hauptrolle in “Toni Erdmann” an der Seite von Peter Simonischek. Die Tragikomödie wurde 2017 für einen Oscar nominiert.
Dieses Jahr ist Hüller gleich mit zwei Filmen bei den Oscars vertreten. Sowohl “The Zone of Interest” als auch “Anatomie eines Falls” sind für jeweils fünf Oscars nominiert, wobei sie für letzteren auch als beste Hauptdarstellerin ins Rennen geht.
Kaum ein anderer lebender Regisseur hat die deutsche Filmlandschaft derart geprägt wie Wim Wenders. Der 78-Jährige macht seit den 70er Jahren Filme, ist Preisträger der Goldenen Palme von Cannes, des Goldenen Löwen von Venedig und wurde mit Meisterwerken wie “Paris, Texas” und “Der Himmel über Berlin” weltberühmt.
Neben seinen Spielfilmen führte Wenders auch bei etlichen Dokumentationen Regie. Die Bekanntesten darunter sind “Buena Vista Social Club”, “Pina”, “Das Salz der Erde” und der 2023 veröffentlichte “Anselm” über das Leben und die Kunst von Anselm Kiefer.
Heuer geht Wenders bei den Oscars jedoch nicht für Deutschland, sondern für Japan ins Rennen. In “Perfect Days” erzählt er vom einfachen Leben eines Putzmanns in Tokio, der Freude in den kleinen Dingen findet. Hauptdarsteller Koji Yakusho wurde in Cannes mit dem Preis als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. “Perfect Days” ist in der Kategorie bester internationaler Film nominiert.
Schon lange vor seiner Oscar-Nominierung sorgte Çatak mit seinen Kurzfilmen für Furore auf Filmfestivals. Sein Kurzfilm “Sadakat” erhielt den First Steps-Award und wurde 2015 mit dem Studenten-Oscar ausgezeichnet.
Nach seinem Abschluss an der Hamburg Media School realisierte er einen Tatort und vier Kinospielfilme. Er geht mit seinem neusten Film “Das Lehrerzimmer” ins Oscar-Rennen.
“Das Lehrerzimmer” erzählt von einer jungen Lehrerin, deren Idealismus durch eine Serie an Diebstählen in der Schule auf die Probe gestellt wird. Es ist ein berührendes Drama und packender Thriller zugleich und ist für die Kategorie bester internationaler Film nominiert.