Ruth Maria Kubitschek gab ihr allerletztes Interview

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Im Abschiedsinterview blickt sie unter anderem auf ihre legendäre Rolle in der Kultserie "Monaco Franze" zurück.

Vor zehn Jahren zog sie sich mit ihrer letzten Kinorolle in "Frau Ella" an der Seite von Matthias Schweighöfer (42) von der Schauspielerei zurück. In einem aktuellen Interview mit dem Magazin "Stern" sagt Ruth Maria Kubitschek (92), dass dies "ein guter Abschluss" für ihre Karriere gewesen sei. "Noch mehr uralte Frauen zu spielen war nicht interessant. Die besten Rollen hatte ich mir ohnehin selbst geschrieben", so die gefeierte deutsche Schauspielerin.

"Monaco Franze" enthält persönliche Details

Damit spielt sie vor allem auf ihre erinnerungswürdige Rolle als "Spatzl" in Helmut Dietls (1944-2015) Kultserie "Monaco Franze" (1983) an der Seite von Helmut Fischer (1926-1997) als "der ewige Stenz" an: "Die Figur ist in weiten Teilen mit mir identisch." Annette von Soettingen alias "Spatzl" sei am Anfang "eine leere Rolle" gewesen.

Ihre eigenen Geschichten hätten die Figur aber schließlich mit Leben erfüllt, so Ruth Maria Kubitschek. "Helmut Dietl und der Autor Patrick Süskind (74) hatten mich immer ins Münchner Promi-Restaurant 'Rossini' eingeladen. Sie wussten, dass ich keinen Alkohol vertrug und schenkten mir absichtlich nach", berichtet sie im Interview. "Im Schwips erzählte ich alles Mögliche aus meinem Leben." Dadurch habe das "Spatzl" Form angenommen.

 

Ruth Maria Kubitschek: "Das Spatzl hat mich befreit"

"Die beiden sahen meine Wohnung, die eleganten englischen und chinesischen Möbel darin, und so wurde daraus eine Antiquitätenhändlerin. Hinzu kam meine Fluchtgeschichte, die sie einarbeiteten", erinnert sich die heute 92-Jährige. "Und weil ich damals mit einem schwulen Paar befreundet war, das ich einmal im Jahr auf den Bermudas besuchte, kam die Geschichte mit den reichen Auswanderern in die Serie."

Trotz der Ähnlichkeiten habe es aber auch wesentliche Unterschiede zwischen ihr und ihrer Rolle gegeben. "Sie ließ ihrem Franze alles durchgehen", erklärt Ruth Maria Kubitschek, "all das habe ich nie getan, es wäre mir unmöglich gewesen. Ich bin immer gegangen, habe meine Männer verlassen". Dennoch habe sie viel von ihrer berühmten Rolle gelernt: "Das Spatzl hat mich befreit."

Das war ihr letztes Interview

Sie selbst befreit sich nun von dem Druck, weiter in der Öffentlichkeit zu stehen. Im Gespräch mit dem "Stern" betont sie am Ende deutlich, dass dies das "letzte Interview" sei, das sie geben wolle. "Ich glaube nun ist alles gesagt", so die Kubitschek.

Seit Frühjahr 2022 lebt Ruth Maria Kubitschek in Ascona am Lago Maggiore. Sie wurde 1931 in der damaligen Tschechoslowakei geboren und floh mit ihren Eltern nach Sachsen-Anhalt. Später verließ sie mit Sohn Alexander im Gepäck die DDR sowie ihren damaligen Ehemann, den Opern-Regisseur Götz Friedrich. Ab 1976 war sie bis zu dessen Tod 40 Jahre lang mit "Traumschiff"-Produzent Wolfgang Rademann (1934-2016) liiert.