"Schneewittchen"-Realverfilmung: "Walt Disney würde sich im Grab umdrehen"

"Schneewittchen"-Realverfilmung: "Walt Disney würde sich im Grab umdrehen"
Obwohl noch keine Sekunde von Rachel Zegler in "Schneewittchen" veröffentlicht wurde, hagelt es Kritik am "West Side Story"-Star. Plus: Das erste Foto!

***Update vom 30. Oktober 2023: Das erste Foto aus der Realverfilmung von "Disney's Schneewittchen" ist veröffentlicht worden. Es zeigt die Prinzessin (aka Rachel Zegler) umringt von sieben CGI-Zwergen, die zumindest jetzt noch äußerst künstlich aussehen und nichts Liebliches oder Sympathisches an sich haben. Oder was meint ihr?***

Das Disney Studio hat bereits vor längerem einen jungen Nachwuchsstar für die begehrte Schneewittchen-Rolle in der geplanten Realverfilmung des Märchenklassikers gefunden. Nach monatelanger Suche sei die Wahl auf die damals 20-jährige US-Amerikanerin Rachel Zegler gefallen, berichtete das Branchenblatt "Variety".

"Ein Traum geht in Erfüllung", freute sich die Schauspielerin und Sängerin auf Instagram. Er sei "begeistert", twitterte Regisseur Marc Webb (46, "The Amazing Spider-Man").

In einer Mitteilung lobte Webb Zeglers "außergewöhnliche" Stimme, neben "Stärke, Intelligenz und Optimismus". Nichtsdestotrotz werden nun immer mehr kritische Stimmen gegen Rachel Zegler laut. 

Kritik an Rachel Zegler als "Schneewittchen" 

Zuerst traf es Halle Bailey in"Arielle", nun auch Rachel Zegler als Schneewittchen: Wie unter anderem die "Huffington Post" mitteilt, erhält die Hauptdarstellerin zurzeit heftige Kritik auf Social Media, vor allem auf X und TikTok. Doch warum wird Rachel Zegler kritisiert? 

Der "West Side Story"-Star gab in mehreren Interviews zu Protokoll, dass sie kein Fan des Originalfilms sei. Das liege vor allem daran, dass Schneewittchen darin von einem Mann gerettet wird und nicht selbständig handelt. Das findet Rachel Zegler, aber auch Disney nicht mehr zeitgemäß, weshalb in der Realverfilmung nicht mehr die Liebesgeschichte, sondern Schneewittchen als Anführerin im Fokus stehen soll.

Dieses Vorgehen wird nun als anti-feministisch abgestempelt, denn nicht jede Frau wolle eine Anführerin sein und es sei völlig in Ordnung, ein Leben mit einem Mann anzustreben, wie unter anderem @CosywithAngie kritisiert. 

Eine weitere Aussage von Zegler empört

Nicht nur Zeglers Statement zur Schneewittchen-Origin, sondern auch ihre Meinung zum Schauspieler:innen-Streik wird heftig kritisiert. "Wenn ich 18 Stunden im Dress einer ikonischen Disney-Prinzessin dastehe, dann verdiene ich auch, für jede Stunde, die das online gestreamt wird, bezahlt zu werden!“, ließ sie verlautbaren – und wurde prompt dafür angegriffen: denn aufgrund ihrer mehr als guten Bezahlung für den Film sei es gierig und heuchlerisch von der Schauspielerin, sich zu beklagen, heißt es in vielen Kommentaren von Social-Media-User:innen. 

Auch wegen Zeglers Ethnie wird genörgelt

Das war's aber noch nicht, was die Fans (kann man sie überhaupt als solche bezeichnen?) an Zegler auszusetzen haben: Die allererste Disney-Prinzessin ist Weiß, Zegler aber hat kolumbianische Wurzeln. Als "Woke-Propagana" wird die Besetzung von Zegler als Schneewittchen deshalb von vielen bezeichnet – was man aber auch schon von Halle Bailey kennt ...

Kritik vom Sohn des Original-Regisseurs

Disney plant seit 2016 eine Realverfilmung von "Snow White" nach dem Märchenklassiker der Gebrüder Grimm um das schöne Schneewittchen, eine böse Stiefmutter und hilfsbereite Zwerge. 1937 hatte das Studio unter der Regie von David Hand mit "Schneewittchen und die sieben Zwerge" seinen ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm herausgebracht. Der Sohn von Hand meldete sich nun bezüglich der Neuverfilmung zu Wort. In einem Interview mit dem "Telegraph" sagte er:

"Das ist ein ganz anderes Konzept, und ich bin damit überhaupt nicht einverstanden, und ich weiß, dass mein Vater und Walt [Disney] auch damit nicht einverstanden wären", sagte Hand. Er nannte es eine "Schande", dass Disney "versucht, etwas Neues mit etwas zu machen, das früher ein so großer Erfolg war. Ihre Gedanken sind jetzt einfach so radikal. Sie ändern die Geschichten, sie ändern den Gedankengang der Figuren, sie erfinden neue, absurde Dinge, und das gefällt mir einfach nicht. Ich finde es offen gesagt ein bisschen beleidigend, was sie mit einigen dieser klassischen Filme gemacht haben. Es gibt keinen Respekt für das, was Disney getan hat und was mein Vater getan hat. Ich glaube, Walt [Disney] und er würden sich im Grab umdrehen.", so der 91-jährige.

Es wurde weder ein Ausschnitt noch ein Trailer zu "Schneewittchen" veröffentlicht. Die einzigen Personen, die den Film gesehen haben, sind die Studiobosse, weshalb es etwas absurd wirkt, dass so viel Kritik – schon jetzt – auf die Realverfilmung einhagelt. 

Bekannt aus "West Side Story"

Rachel Zegler gilt allgemein als große Nachwuchshoffnung in Hollywood. 2019 hatte Steven Spielberg der damals 17-jährigen Schülerin die Hauptrolle der Maria in seinem "West Side Story"-Remake gegeben.

Sie hat auch schon den Zuschlag für eine Rolle in dem Superheldenspektakel "Shazam! Fury of the Gods".

Wann startet "Schneewittchen" im Kino?

Der Starttermin hat sich um ein Jahr nach hinten verschoben und soll nun erst am 21. März 2025 in die Kinos kommen.