4 Darstellerinnen, die einen Oscar für ihre erste Rolle erhielten
Die Gesetzmäßigkeiten von Preisverleihungen sind unergründlich. Während es einige Stars trotz einer Karriere voller guter Filme zu keiner einzigen Oscar-Nominierung bringen, gibt es auch jene, die schon bei ihrem ersten Auftritt auf der großen Leinwand so überzeugend sind, dass sie im Rampenlicht landen.
Auch wenn es die Ausnahme von der Regel ist, zeigen diese vier Darstellerinnen, wie ein fulminanter Start ins Filmgeschäft aussehen kann.
Barbra Streisand
1969 war Streisand eine etablierte Theaterschauspielerin und hatte bereits zwei Tony-Nominierungen. Sie war berühmt für ihre Rolle als Fanny Price im Musical "Funny Girl", die sie unzählige Male auf der Bühne verkörperte. Ihren ersten Filmauftritt hatte sie in der Filmadaption des Musicals und konnte somit aus ihrem breiten Repertoire schöpfen.
Das Jahr 1969 war für die Oscars historisch, da der Preis für die beste Hauptdarstellerin an zwei Darstellerinnen ging. Barbra Streisand teilte sich die Auszeichnung mit Katherine Hepburn. Im Jahr 1977 erhielt sie einen weiteren Oscar für ihren Song "Evergreen" in "A Star is Born".
Anna Paquin
Die erst 11-jährige Anna Paquin erhielt 1993 einen Oscar als beste Nebendarstellerin in Jane Campions "Das Piano". Darin spielt sie ein kleines Mädchen, das im 19. Jahrhundert in Neeseeland mit ihrer taubstummen Mutter landet und ihr dabei hilft, mit ihrem Umfeld zu kommunizieren. Paquin war die zweitjüngste Darstellerin, die jemals einen Oscar erhielt. Sie legte auch nach ihrem Oscar-Sieg eine große Karriere hin, die in Kenneth Lonergans Meisterwerk "Margaret" mündete, das jedoch aufgrund eines jahrelangen Rechtsstreits nicht die Aufmerksamkeit bekam, die es verdient hatte.
Jennifer Hudson
Einer breiten Öffentlichkeit wurde Jennifer Hudson erstmals 2004 durch die Castingshow American Idol bekannt. Auch wenn sie dort nur den siebenten Platz belegte, zeigte sie wenige Jahre später ihr Können auf der großen Leinwand. In "Dreamgirls" spielte sie Effie White, die in den 60er-Jahren aus ihrer Position als Leadsängerin der titelgebenden Band gedrängt wurde. Sie erhielt 2007 dafür den Oscar als beste Nebendarstellerin und dankte in ihrer Rede Jennifer Holliday, die diese Rolle bereits unzählige Male am Broadway gespielt hatte.
Lupita Nyong’o
Lupita Nyong’o wurde in Mexiko geboren, wuchs in Kenia auf und studierte Schauspiel in Yale. Noch vor ihrem Abschluss erhielt sie die Rolle, die ihr den Durchbruch verschaffte. In "12 Years a Slave" spielte sie eine Sklavin, die auf den Baumwollplantagen in Lousianna arbeitete.
Steve McQueens Film stellt einen Wendepunkt in der jüngeren amerikanischen Filmgeschichte dar, weil er zeigte, dass Filme mit einem vorwiegend Schwarzen Ensemble auch an den Kinokassen funktionieren konnten. Dieser Erfolg legte den Grundstein für "Moonlight", "Black Panther" und die Karriere von Nyong’o. Sie wurde 2013 mit dem Preis als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet und arbeitete danach an Blockbustern wie "Star Wars" und "Das Dschungelbuch" mit.