Shooting-Star Mario Novembre: "Geld ist mir egal geworden!"
Am 23. Dezember startet die mit Spannung erwartete Amazon-Exclusive-Serie "Sex Zimmer, Küche, Bad" bei Amazon Prime Video. Die amüsante, beschwingte Comedy ist sowohl mit Profi-SchauspielerInnen als auch bekannten InfluencerInnen besetzt und richtet sich eindeutig an die TikTok- und Instagram-Generation.
Im Mittelpunkt steht eine liebenswert-chaotische StudentInnen-WG aus einem Münchner Trend-Viertel, die auf MitbewohnerInnen-Suche ist. Es beginnt ein Casting-Marathon, den am Ende die quirlige Sophie für sich entscheidet – nicht zuletzt deshalb, weil sie eine eigene Putzfrau mitbringt. Damit ist das Chaos aber lange nicht überwunden. Vor der 6er-WG liegen jede Menge Hürden und Drama, aber auch unvergessliche Party-Nächte und Erlebnisse mit der Münchner Wahlfamilie.
Mario Novembre ist Gaststar
Einen sympathischen Gastauftritt in "Sex Zimmer, Küche, Bad" hat Sänger und Social-Media-Star Mario Novembre. Der 21-Jährige gehört zu den erfolgreichsten deutschen Creators, allein auf TikTok zählt er mehr als fünf Millionen FollowerInnen, sein Hit "Allein sein" (stieg bis auf Platz 9 der deutschen Singlecharts) wurde bis dato mehr als 18 Millionen mal auf Spotify gestreamt. Auch mit der Webserie "Das Internet" (auf Joyn) feiert er große (Klick-)Erfolge.
Der Stuttgarter mit den italienischen Wurzeln und dem Sinn für kantig-modernen Humor macht also in Zeiten, in denen Digitales und Analoges immer mehr ineinander verschwimmen, eindeutig etwas richtig. Grund genug, ihn zum Interview zu bitten.
Kannst du etwas über deine Rolle in der neuen Serie „Sex Zimmer, Küche, Bad“ erzählen?
Ich habe nur eine Gastrolle, besser gesagt: einen kleinen Auftritt in einer Episode. Ich spiele mich selbst und performe meinen Song "Allein sein". Ich bin also einfach ich selbst! (lacht) Der Auftritt hat großen Spaß gemacht.
Ist es schwierig, sich selbst zu spielen?
Im Gegenteil: Es ist mit Abstand die einfachste Rolle in der gesamten Serie, weil ich mich nicht verstellen muss! Die einzige Anforderung, die an mich gestellt wurde, war: Liefere einfach so ab, wie du es immer tust.
Wie sieht es mit deinen privaten WG-Erfahrungen aus?
Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte ich geplant, mit ein paar Social-Media-Kollegen beziehungsweise Freunden eine WG zu gründen. Daraus ist dann aber doch nichts geworden. Aber ich sag mal so: Ich wohne ja noch mit meiner Family zusammen und so, wie es bei uns ständig drunter und drüber geht, fühlt es sich eh wie ein WG-Leben an.
Hypothetisch gesprochen: Welche Art von WG-Bewohner wärst du? Der Arbeitsverweigerer, der Streitschlichter, der Chaot, der Schüchterne, der Partytyp?
In erster Linie wohl der Partytyp. (grinst) Aber ich wäre gleichzeitig auch jene Person, die andere motiviert, was Arbeit und Karriere betrifft. Die Schwung in die Bude bringt und den anderen in den Arsch beißt. Ganz nach dem Motto: Macht endlich, strengt euch an!
Ist Selbstmotivation dein Erfolgsgeheimnis?
Zum Teil wahrscheinlich schon. Die Art und Weise, wie ich an die Dinge herangehe, ist wohl sehr wichtig. Das heißt: Ich nehme meine Arbeit unheimlich ernst. Klar macht mir meine Arbeit großen Spaß, aber ich verdiene ja auch mein Geld damit, lebe von ihr. Wenn man etwas macht, dann richtig und nicht nur so halb.
Ist das dein Lebensmotto?
100 Prozent! (lacht)
Was sind deine persönlichen Motivationsquellen?
Ich kann grundehrlich sagen, dass Geld mich nicht mehr motiviert. Geld ist mir egal geworden. Vielmehr motivieren mich meine eigenen Ziele. Diese habe ich für mich definiert, will sie aber übertreffen und noch höher hinaus. Generell gilt: Ich möchte keine Langeweile in meinem Leben haben, will immer auf Trab gehalten werden.
Mein Ziel: zurückblicken zu können und zu sagen: "Das, was ich damals gemacht hab, war echt krass und ich kann total stolz auf mich sein!" Ich möchte mich nicht den ganzen Tag in meinem Zimmer langweilen, sondern etwas aus meinem Leben machen. Und meinen eigenen Anforderungen gerecht werden.
Wieso ist dir Geld nicht mehr wichtig? Diese Aussagen hört man meist nur von Menschen, die schon mehr als genug davon haben ...
Ich sag mal so: Ich hab nicht ausgesorgt! Es ist nicht so, dass ich aktuell bis zum 60. Lebensjahr nicht mehr arbeiten müsste. Mir geht’s gut, Gott sei Dank, hab aber auch hart dafür gearbeitet.
Ich bin an einem Punkt, an dem ich nicht mehr jeden Cent umdrehen muss, so wie es vor meiner Karriere der Fall war. Mittlerweile mache ich das Ganze ja auch schon sieben Jahre lang. Irgendwann erfüllen dich eben andere Dinge als Geld.
Kommen wir nochmals kurz auf das WG-Thema zu sprechen. Mit welchen drei Promis würdest du eine WG gründen?
Es müsste auf jeden Fall ein Comedian dabei sein: Kevin Hart wäre hier meine Wahl, den finde ich irrsinnig lustig. Dann ein Musiker: da würde ich natürlich Justin Bieber wählen. Und dann bräuchte man noch eine WG-Mutti .... (überlegt)
Mir fällt spontan Barbara Schöneberger ein.
(lacht laut) Ja, das wäre eine gute Wahl!
Seit Ende November wird deine eigene Reality-Show "Mario Novembre – Auch das noch" auf Joyn und YouTube ausgestrahlt. War es gewöhnungsbedürftig, ständig von Kameras verfolgt zu werden?
(schwenkt mit der Laptop-Cam zur Seite und zeigt einen Kameramann und einen Tonträger, die gerade unser Interview filmen) Es ist auf jeden Fall sehr gewöhnungsbedürftig! Die ganze Situation ist etwas komplett Neues, auf diese Art und Weise wurde ich bisher noch nie "verfolgt"!
Worauf dürfen wir uns in den nächsten Wochen in deiner Show freuen?
Auf jeden Fall auf ein paar actionreiche Aktionen. Ich werde zudem eine sehr einfühlsame Seite von mir zeigen. Und es wird einen Blick hinter die Kulissen geben, denn das ist ja Sinn der Sache: den ZuschauerInnen Einblick in meine Welt zu geben und was es für ein Kraftakt ist, solch eine Reality-Show überhaupt auf die Beine zu stellen.
Vielmehr kann ich über die kommenden Folgen noch gar nicht sagen, denn mein Team und ich sind immer sehr spontan und das möchten wir uns auch beibehalten. Ich bin eine sehr schnelllebige Person. Die Jungs halten auf jeden Fall weiterhin immer fleißig drauf.
Themenwechsel: Du hast besonders auf TikTok eine irrsinnig große Fangemeinde, gehörst mit deinen 5,2 Millionen FollowerInnen zu den erfolgreichsten deutschen Creators. Was macht deinen TikTok-Kanal besser als viele andere?
Der rasante Anstieg auf TikTok ist auch darauf zurückzuführen, dass ich mich vom Rest abgehoben und komplett mein eigenes Ding durchgezogen hab. Ich verfolge nicht einfach nur Trends, sondern habe ein Alleinstellungsmerkmal. Und natürlich war meine große Aktivität auch wichtig: Ich hatte irrsinnig hohen Traffic, habe sehr, sehr viele Videos hochgeladen.
Wie gesagt: Ich habe meinen TikTok-Content erst genommen und wollte auch bewusst zu einem Punkt kommen, an dem die Leute sagen: "Das, was dieser Typ macht, besonders mit seinen jungen 21 Jahren, ist echt toll und bewundernswert!" Ich bin mehr als zufrieden mit der Art und Weise, wie es bei mir auf TikTok gelaufen ist und immer noch läuft.
Welche Tipps würdest du TikTok-AnfängerInnen, die ebenfalls berühmt werden wollen, geben?
Einfach machen! Nicht zu viel nachdenken, sondern einfach Videos createn und hochladen. Du kannst nie zu viel Videos hochladen – je mehr, desto besser! Am Ende des Tages ist die Masse des Contents wichtig, die Videos müssen nicht mal sehr hochwertig sein. Leider gilt Quantität vor Qualität. Denn je mehr man anbietet, desto eher findet man seine Community. Und man findet für jede Richtung eine eigene Community, egal, was man macht.
Und, klar: Authentizität ist auch sehr wichtig. Wenn man mit TikTok anfängt, sollte man in erster Linie daran Spaß haben und nicht erzwungen famous werden wollen.
Die ältere Generation wirft der jungen Generation gerne vor, jedes Detail aus dem Privatleben öffentlich zu machen und süchtig nach Aufmerksamkeit zu sein. Du als TikTok- und jetzt auch Reality-Show-Star: Ist da etwas Wahres dran?
Ich bin ja kein Basic Influencer, sondern in erster Linie Musiker, so bin ich auch groß geworden. Das mit Social Media ist dann mit der Zeit einfach dazu gekommen. Ich verstehe diese Vorwürfe zum Teil und dass es so rüberkommt, als ob junge Leute wirklich alles auf Social Media preisgeben müssen.
Aber: Das, was die Leute auf Social Media von mir zu sehen bekommen, ist nicht mein gesamtes Leben! Es gibt nach wie vor intime und sehr private Dinge, die ich aus Social Media und der Öffentlichkeit raushalte, die niemandem etwas angehen. Sich diese Dinge zu bewahren ist sehr wichtig.
Würdest du dich als abhängig von Social Media bezeichnen? Oder war es früher so?
Beruflich bin ich natürlich auf eine Art und Weise schon davon abhängig. Mittlerweile gehe ich das Thema Social Media aber viel langsamer an. Es hat für mich keine hundertprozentige Priorität mehr, sondern mache es eher nach Lust und Laune.
Anfangs war das Ganze mit Social Media schon sehr viel, aber mittlerweile bin ich an einem Punkt, an dem ich schon immer sein wollte und kann das Thema deshalb relaxter angehen. Einen Gang zurückschalten.
Wie gehst du mit Hate auf Social Media um?
Gott sei Dank werde ich vergleichsweise mit wenig Hate im Netz konfrontiert. Natürlich gibt es immer wieder NeiderInnen, aber ich denke, wenn du die als öffentliche Person nicht hast, dann machst du schlichtweg etwas falsch. Mich persönlich jucken Hasspostings, die meine Person betreffen, gar nicht.
Klar, es hat gedauert, so zu denken, aber mittlerweile sind sie mir einfach egal. Eigentlich freue ich mich manchmal sogar über solche Postings, denn dann weiß ich: Irgendetwas an meiner Person hat ihn oder sie so getriggert, dass er oder sie sich extra die Zeit genommen hat, mir eine Nachricht zu schreiben. Ich bin ihm oder ihr scheinbar wichtig genug dafür.
Was würdest du dir bezüglich sozialen Umgang im Netz wünschen?
Dass man die Leute einfach machen lässt. Dass jeder vor allem auf seinen eigenen Arsch schaut und sich nicht gleich über andere öffentlich auskotzt. Leben und leben lassen.
Letzte Frage: Was dürfen wir 2022 von dir erwarten?
Auf jeden Fall viel neue Musik! Und viele Features, über die ich noch nicht sprechen kann. Auch schauspielerisch wird noch so einiges kommen. Und was den Rest betrifft: Einfach mal gucken, ne? Ich bin offen und bin sicher: Es wird ein schönes Jahr werden!
"Sex Zimmer, Küche, Bad" startet am 23. Dezember auf Amazon Prime Video.