Jürgen Prochnow ist 80: Mit dem "Boot" nach Hollywood

Der 78-jährige Prochnow steht wieder vor der Kamera
Der gebürtige Berliner drehte in Hollywood mit Regisseuren wie David Lynch und Anthony Page. Am 10. Juni ist er 80.

Es ging unter Wasser los, mit dem düsteren "Ping", dem Peilgeräusch eines U-Boots. Wer es damals im Kino oder im Fernsehen gesehen hat, wird es nicht vergessen haben: "Das Boot" von Wolfgang Petersen war 1985 eine Sensation. Mehr als 20 Millionen Menschen bangten mit der Besatzung eines deutschen U-Boots im Zweiten Weltkrieg. Für einen Schauspieler war es die Rolle seines Lebens: Jürgen Prochnow. Am 10. Juni wird er 80 Jahre alt.

Er war der "Kaleu", der Kapitänleutnant mit dem stechend-klaren Blick. Prochnow konnte dank des Welterfolgs von "Das Boot" eine Karriere in Hollywood machen, wie sie nur ganz wenigen Deutschen gelungen ist.

Seine Liste von Rollen in Theaterstücken und Filmen ist lang und facettenreich: vom Hunnenkönig Etzel bei den Wormser Festspielen bis zum Geliebten von Madonna in "Body of Evidence", von "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" bis "Der englische Patient". Kürzlich spielte er im Roadmovie "Der Alte und die Nervensäge" mit, bei den Hofer Filmtagen war er in "Eine Handvoll Wasser" zu sehen.

Arbeit in Hollywood

Jahrzehntelang arbeitete er als Deutscher in Hollywood: Prochnow erlebte, wie es ist, dort ein Star zu sein. Er flog Erste Klasse, drehte mit Regisseuren wie David Lynch und Anthony Page, Schauspieler wie Harrison Ford und Eddie Murphy wurden seine Kollegen. Gerne wurde er mit seinem narbigen Gesicht als Bösewicht besetzt, aber auch für Komödien-Quatsch war er sich nicht zu schade.

Die Aufmerksamkeit, die neuen Einblicke: Das sei einzigartig und fantastisch gewesen, sagt Prochnow im Rückblick über seine Zeit in den USA. Eine Rolle hätte er gerne gehabt, aber bekam sie nicht - den Titelhelden in "Schindlers Liste" von Steven Spielberg. "Liam Neeson war hervorragend in der Rolle, muss man auch sagen, aber ich hätte das auch sehr gern gespielt."