Johnny Depp vs. Amber Heard: Ellen-Barkin-Aussage erwartet
Johnny Depp (58) kehrt bald in den Zeugenstand zurück, zusammen mit seiner Kontrahentin Amber Heard (36), ihrer Schwester Whitney Henriquez (34) und der Schauspielerin Ellen Barkin (68, "Fear and Loathing in Las Vegas"). Wie "Entertainment Weekly" weiter meldet, wird Depps Verleumdungsprozess gegen seine Ex-Frau am 16. Mai in Fairfax County im US-Bundesstaat Virginia fortgesetzt. Die Verhandlung, die diese Woche unterbrochen wurde, weil die Richterin an einem anderen Termin teilnehmen musste, wird am Montag live auf "Court TV" und "Law & Crime" übertragen.
Heard wird ihre Aussage bei der Wiederaufnahme des Prozesses beenden. Im Laufe des Montags könnte sie dann noch ins Kreuzverhör genommen werden. Auch Depp wird voraussichtlich zum zweiten Mal in den Zeugenstand zurückkehren, diesmal als Zeuge der Verteidigung, nachdem er zuvor tagelang in eigener Sache über seine turbulente Beziehung zu seiner Ex-Frau ausgesagt hat.
Ellen Barkin und die Weinflasche im Hotelzimmer
Außerdem wird erwartet, dass auch Heards Schwester, Whitney Henriquez, und die Schauspielerin Ellen Barkin im Namen der Verteidigung aussagen werden. Sowohl Henriquez als auch Barkin sagten in ähnlicher Weise als Zeugen für Heard während Depps gescheiterter Verleumdungsklage gegen "The Sun" im Jahr 2020 aus. Der Schauspieler hatte die britische Zeitung wegen Formulierungen verklagt, die ihn in einem Artikel, der sich auf Heards Missbrauchsvorwürfe bezog, als "Frauenschläger" bezeichneten.
Barkin war mit Depp zusammen, als er in den späten 1990er Jahren "Fear and Loathing in Las Vegas" (1998) drehte. Während des Verleumdungsprozesses in Großbritannien soll sie ausgesagt haben, dass Depp während eines hitzigen Moments in einem Hotelzimmer eine Weinflasche in ihre Richtung geworfen habe. Depp wies die Anschuldigung zurück und behauptete, Barkin hege einen Groll gegen ihn.
Die Schauspielerin, die kürzlich in der TNT-Serie "Animal Kingdom" mitspielte, steht seit März auf Heards Zeugenliste. Indes ist noch unklar, ob auch andere Stars auf der Liste, wie Elon Musk (50) und James Franco (44), in den Zeugenstand treten werden.
Heards Schwester will blaue Flecken auf Heards Gesicht gesehen haben
Heards Schwester, die eine Zeit lang in einem von Depps Penthäusern in Los Angeles wohnte, steht ebenfalls von Anfang an auf der Zeugenliste, zudem ist ihr Name bereits während des Prozesses aufgetaucht. US-Polizeibeamte hatten ausgesagt, dass sie 2016 aufgrund eines Anrufs wegen häuslicher Gewalt zu dem Penthouse in Los Angeles gerufen wurden, aber keine Beweise für ein Delikt fanden. Während des Prozesses gegen Depp in Großbritannien sagte Henriquez aus, sie habe zu Beginn ihrer Beziehung mit Depp blaue Flecken auf Heards Gesicht gesehen.
Die "Aquaman 2"-Schauspielerin erwähnte ihre Schwester auch, als sie einmal zugab, Depp geschlagen zu haben. Während eines hitzigen Streits im März 2015 soll Depp laut Heard nach Henriquez geschlagen haben, als sie versuchte, einen Streit zwischen dem Paar zu beenden. "[Whitney] stand mit dem Rücken zur Treppe, und Johnny schlug nach ihr", sagte sie am Donnerstag. "Und ich schlug nach ihm", fuhr sie fort. "In meiner gesamten bisherigen Beziehung mit Johnny hatte ich nicht einmal geschlagen." Diesmal habe sie ihn tatsächlich geschlagen, "direkt ins Gesicht".
Depps Team hat sich auch auf Henriquez bezogen und behauptet, dass sie und Heard in einem Video zu sehen seien, wie sie lachen und einen "vorgetäuschten Schlag" nachspielen, was nach Ansicht der Anwälte des Schauspielers eine Übung für Heard war, um "Missbrauch durch Depp vorzutäuschen".
Verleumdungsprozess wegen eines Artikels in der "Washington Post"
Depp verklagt Heard auf 50 Millionen Dollar (etwa 46 Millionen Euro) wegen eines Artikels in der "Washington Post" aus dem Jahr 2018, in dem sie ihre Erfahrungen als Überlebende häuslicher Gewalt schildert. Obwohl Heard Depp nie namentlich erwähnt, argumentieren seine Anwälte, dass die Anspielungen auf ihren Klienten - und Heards frühere Missbrauchsvorwürfe nach ihrer Scheidung 2017 - eindeutig sind. Sie behaupten, der Essay habe Depps Karriere und Ruf geschadet.
Heard reichte eine Gegenklage in Höhe von 100 Millionen Dollar (92 Millionen Euro) ein und behauptet, Depp und sein Anwaltsteam hätten sie verleumdet, indem sie ihre Behauptungen als falsch bezeichneten.