Drehbuch für Godard-Kultfilm für 300.000 Euro versteigert
Gut einen Monat nach dem Tod von Star-Regisseur Jean-Luc Godard ist das Original-Drehbuch seines Kultfilms "Die Verachtung" von 1963 für mehr als 300.000 Euro versteigert worden. Wie das Auktionshaus Christie's mitteilte, kam das auf 120.000 bis 180.000 Euro geschätzte Manuskript am Donnerstag in Paris für 302.400 Euro unter den Hammer.
Die einzige bekannte handschriftliche Fassung des Drehbuchs hatte demnach Schauspielerin Brigitte Bardot gehört, bis sie es an den befreundeten Fotografen Ghislain Dussart verkaufte. Das Drehbuch besteht nach Angaben von Christie's aus 59 handgeschriebenen Seiten und 24 maschinengeschriebenen Seiten, von denen viele von Godard kommentiert und korrigiert wurden. Es enthält zudem eine Notiz des italienischen Schriftstellers Alberto Moravia, der die Romanvorlage schrieb, sowie Notizen und Anmerkungen der Darsteller Brigitte Bardot, Michel Piccoli, Jack Palance und Fritz Lang.
Es handle sich um das "vollständige Drehbuch der ersten Version des Films, ohne die Nacktszenen, die dem Regisseur von den Produzenten des Films aufgezwungen wurden", erklärte Christie's. In der Nacktszene, die zur berühmtesten Szene des Films wurde, fragt Bardot ihren Filmpartner Piccoli lasziv, ob er ihren Hintern hübsch finde.
Godard war Mitte September im Alter von 91 Jahren gestorben. Der französisch-schweizerische Regisseur wurde mit Filmen wie "Die Verachtung" und "Außer Atem" bekannt und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Nouvelle Vague.