"Too hot to handle"-Star Francesca: "Bekamen Mental-Health-Budget"
"Too Hot To Handle" und "Perfect Match" – zwei Netflix Reality-Shows, die vor allem durch einen Namen zum Erfolg wurden: Francesca Farago. Allgemein nur als "Francesca" bekannt, brach die Kanadierin das ein oder andere Herz. Durch ihre offene, aber direkte Art wurde sie zum Publikumsliebling beziehungsweise auch zum Feindbild: Sie sprach laut "Refinery29" öffentlich darüber, welche Hassnachrichten sie im Laufe der Jahre bekam und wie heftig sie angefeindet wurde.
Francesca Farago als Bösewicht?
Wie Farago jetzt im Podcast "Almost Adulting" erklärt, sei sie garantiert nicht der Bösewicht, zu der sie Netflix "gemacht" habe. Darauf angesprochen, ob Reality-TV gescriptet ist, meinte die 29-Jährige, dass es kein Drehbuch gäbe, aber das Endprodukt "heavily edited", also stark geschnitten oder passend gemacht sei. Es hätte viele schöne Momente gegeben, die es erst gar nicht in die Shows wie "Too Hot To Handle" geschafft hätten, auch weil das nicht ihrer zugewiesenen Rolle in der Show entsprochen habe: "Manche Personen sollen eine spezielle Rolle spielen, also innerhalb der Show. Man kann einen ganzen Satz sagen und dieser könnte dann so zusammengeschnitten werden, wie es eben gebraucht wird."
Sie sei noch immer schockiert darüber, wie schlecht sie in "Perfect Match" dargestellt wurde und wie manche Szenen am Ende wirkten: "Ich habe zugestimmt, die Show für Netflix zu machen, aber ich kann es kaum fassen, wie falsch ich rübergekommen bin. Ich musste Schadensbegrenzung in meiner Karriere betreiben."
Mental Health Budget für Reality-TV-TeilnehmerInnen
Die Influencerin erklärte im Podcast außerdem, dass Netflix dem Cast ein sogenanntes "Mental-Health-Budget" für eine Therapie zur Verfügung gestellt habe. Damals habe sie nicht wirklich darüber nachgedacht und sich noch gewundert, weil es "allen im Haus ja gut gehe". Im Nachhinein sehe sie das aber garantiert anders: "Gebt mir dieses Budget, ich brauche es dringend." Sie bekomme regelmäßig Nachrichten von ZuschauerInnen, die sich persönlich in die Reality-Shows involviert fühlen und sehr aggressiv daherkommen – diese reichen bis hin zu Morddrohungen.
Vielleicht ist dies auch ein Weckruf für die Fans von Reality-TV-Shows, sich mehr damit auseinanderzusetzen, wie prekär die Produktionsbedingungen dieser Formate sein können. Farago meint: "Man kann der netteste Mensch sein, aber dein Charakter könne total manipuliert werden. Es gibt so viel, das nicht gezeigt wird."
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Die ÖH hat eine Kampagne für mentale Gesundheit von Studierenden gestartet. Mehr zu #talkaboutit findet ihr hier