Wie Tom Beck und Axel Stein "Celebrity Hunted" mit Humor meistern
Die neue Show von Amazon erinnert eher an einen Thriller als an eine Realityshow im herkömmlichen Sinn: In "Celebrity Hunted" begeben sich zehn deutsche Promis einzeln oder zu zweit auf die Flucht durch Deutschland – gejagt werden sie von einem professionellen ErmittlerInnen-Team. Werden sie gefunden, ist das Spiel für sie beendet.
Axel Stein ist seit den 90ern bekannt als Comedian und Schauspieler: Ob in "Axel!", "Knallharte Jungs" oder mit Stefan Raab in "TV Total". Tom Beck erlangte in seinen bisherigen Rollen in "Alarm für Cobra 11" oder "SOKO Köln" eher Einblicke in die Arbeit der Ermittelnden – jetzt hat er wohl am eigenen Leib erlebt, wie sich gejagte VerbrecherInnen fühlen.
Auch sein musikalisches Talent, das er spätestens als Sieger der zweiten Staffel von "The Masked Singer" ganz Deutschland zeigte, wird in der Amazon-Show zu sehen sein. Im Gegensatz zu uns hat sich Axel Stein allerdings nicht so sehr darüber gefreut, wie man in der ersten Folge und im Interview erfährt.
In "Celebrity Hunted" treten Axel Stein und Tom Beck als Duo auf – und wir können schon einmal verraten: Die beiden überzeugen mit einer Menge Humor und gewagten Ideen. Neben dem Zweierteam stellten sich auch Stefanie Giesinger, Wladimir Klitschko, Summer Cem, Kida Khodr Ramadan, Vanessa Mai, Andreas Ferber, Melisa Kocak und Diana Bill der Herausforderung, unterzutauchen.
Uns verrieten Stein und Beck, warum sie als Duo so gut funktionierten, was der Reiz an einer Realityshow war und wieso Humor ein unschlagbarer Fluchtbegleiter ist.
Film.at: Was ist das Besondere an "Celebrity Hunted"?
Tom Beck: Was uns beide gereizt hat – oder ich spreche jetzt mal für mich –, ist, dass wir beide einen großen sportlichen Ehrgeiz haben und uns das triggert. Du wirst nie wieder in so einer Situation sein und nimmst an so einem Spiel teil, wo du dich zehn Tage lang in Deutschland versteckst.
Axel Stein: Und dabei auch auf der Straße lebst. Ohne Geld und ohne Kreditkarte. Das ist die eigentliche Herausforderung. Das ist wie Scotland Yard nur im realen Leben. Das war eine riesige Herausforderung für uns beide, der wir uns gerne gestellt haben. Das war eine Erfahrung fürs Leben.
Beck: Da würde ich am liebsten einen Jingle dazu auf meiner Mundharmonika spielen.
Stein: Das ist wie ein Nadelstich in meine Ohren.
Wie habt ihr euch vorbereitet?
Beck: Vorbereitet hat sich vor allem Axel, der viel recherchiert hat. Das hat er auch echt super gemacht. (...) Wir haben in unserem Umfeld Polizisten und Kriminalbeamte gefragt. Wir haben uns da viele Insider-Infos geholt und uns beraten lassen.
"Wie arbeiten die mit der Polizei zusammen? Dürfen die da überhaupt auf öffentliche Kameras zurückgreifen?" Das waren Fragen, die wir uns gestellt haben. Das wird man dann auch schnell sehen, dass da aber alles echt ist. Alles, was wir geplant hatten und spontan entstanden ist, war echt.
Habt ihr die Versionen der anderen Länder gesehen, um eine Idee vom Format zu bekommen?
Stein: Da habe ich ein bis zwei Folgen gesehen, weil ich natürlich wissen wollte, worum es da überhaupt geht und wie das Format dann letztendlich aussehen sollte. Das war eine grandiose Vorlage und ich finde, dass diese hier mindestens genauso gut geworden ist.
Beck: Es ist aber trotzdem schwierig einzuschätzen, wie das dann tatsächlich abgeht. Das konnte man vorher nicht so richtig beurteilen. Man sieht das zwar, aber richtige Schlüsse konnte ich nicht daraus ziehen.
Stein: Wir waren auch anfangs sehr skeptisch. Dadurch, dass wir sehr viele Strippen ziehen konnten, haben wir gemerkt: "Ah okay, das ist wirklich unser Ding und da ist nichts gefakt und da müssen wir jetzt durch."
Warum hab ihr euch entschieden, zu zweit anzutreten?
Stein: Es war ein riesen Vorteil, dass wir zu zweit waren, weil wir uns schon seit Ewigkeiten kennen und der eine genau wusste, wie der andere funktioniert und wie belastbar der andere ist. Ich glaube, dass wir uns immer gut gegenseitig beraten konnten, was der nächste Schritt ist, wie wir vorgehen wollen und woran wir uns festhalten können. Ich fand das gut, dass ich Tom an meiner Seite hatte.
Beck: Also, ein Nachteil war höchstens vielleicht die Schlafsituation nachts im Ein-Mann-Zelt. Das war aber der Einzige. Ich glaube, vier Augen sehen auch mehr als zwei und das war durchaus auch ein Vorteil. Ich hätte mir von Anfang an nicht vorstellen können, das alleine zu machen.
Eine Profilerin hat euch in der Show so eingeschätzt: "Tom Beck geht auf Nummer sicher und Axel Stein ist risikobereit". Würdet ihr sagen, dass sie das gut getroffen hat?
Stein: Also ich fand die Einschätzung tatsächlich nicht gut, weil bei uns beiden ist es andersrum. Da bin ich eher der, der skeptisch ist und auf Nummer sicher geht, und Tom sagt eher: "Ach das wird schon."
Beck: Ich glaube, wir geben uns da beide nicht viel Risiko, aber du bist definitiv noch strikter und genauer. Du überlässt wirklich nichts dem Zufall und ich lasse es manchmal schon ein bisschen darauf ankommen.
Einige eurer Schritte waren ja durchaus riskant. Bereut ihr im Nachhinein etwas?
Stein: Also letztendlich sind überall Kameras, man kommt da gar nicht drum rum. Egal, welches Ziel wir anvisiert haben, da waren immer Kameras und das ist riskant.
Beck: Beim Ansehen habe ich das erste Mal gesehen, was die Hunter parallel gemacht haben. Wenn man das jetzt sieht, dann denkt man da vielleicht schon: "Oh Gott, wie dumm. Wieso gehen die da hin?" Aber wir haben uns ja damals in absoluter Sicherheit gewähnt, da wir immer nur Internet-Telefonie benutzt haben…
Das nachzuverfolgen ist im realen Leben nicht möglich. Das ist ein richtiger Act, ich habe ja auch Freunde und Kollegen, die in der Kriminalpolizei arbeiten und deren täglicher Kampf ist es, an Informationen zu kommen, weil sie eben Whatsapp-Telefonate nicht hacken können.
Stein: Weil die Server normalerweise über die USA laufen.
Beck: Genau. Aber die Hunter hatten einen Vorteil. Das Spiel war ja: "Was würden wir tun und welche Informationen würden wir abfragen, wenn…" Man ging ja davon aus, dass wir jahrzehntelang gesuchte Schwerverbrecher sind und da hätte man auf alle möglichen Dinge zurückgreifen können. Dann wäre es vielleicht auch in der Realität irgendwie möglich gewesen, einen Trojaner auf das Handy zu schicken und dann hätten die vielleicht dieses Telefonat mithören können.
Stein: Jede Erfahrung, die wir da gemacht haben, war natürlich auch eine weitere Erfahrung für uns, um unsere Strategie weiter auszubreiten.
Wen habt ihr als größte Konkurrenz wahrgenommen?
Stein: Ich weiß gar nicht, ob ich so ein Konkurrenz-Denken hatte. Ich habe mich einfach gefreut, Leute wie Klitschko oder Stefanie Giesinger oder Vanessa Mai zu sehen. Das waren super Leute. Ich fand, da gab's kein Konkurrenz-Denken, sondern jedes Team hat für sich gedacht.
Beck: Dass Wladimir Klitschko mit 2,10 Meter der größte Konkurrent war, ist natürlich klar.
Wie weit Axel Stein und Tom Beck auf ihrer Flucht in "Celebrity Hunted" kommen werden, kann man ab 3. Dezember auf Amazon Prime Video mitverfolgen. Jeweils im Wochentakt starten zwei neue Folgen, das Finale ist ab 17. Dezember verfügbar. Hier geht's direkt zur Show.