Bruce Willis: Tochter bedauert, dass sie Demenz-Anzeichen übersehen hat
Die Familie von Actionheld Bruce Willis (68) hat die ersten Anzeichen seiner Demenz übersehen. Das berichtet seine Tochter Tallulah Willis (29) in einem langen Essay für die US-amerikanische "Vogue".
Die Familie dachte, sein Gehör habe durch Dreharbeiten gelitten
"Es begann mit einer Art vager Reaktionslosigkeit, die die Familie auf einen Hollywood-Hörverlust zurückführte", offenbart die jüngste Tochter von Willis und Demi Moore (60) in dem am Mittwoch (31. Mai) veröffentlichten Stück. Man sei davon ausgegangen, dass sein Gehör durch die Dreharbeiten für die "Stirb langsam"-Filmreihe beeinträchtigt worden war.
Mit der Zeit "weitete sich die Reaktionslosigkeit" ihres Vaters aus. Doch Tallulah habe nicht an eine Krankheit gedacht, sondern es fälschlicherweise "persönlich" genommen. "Er hatte zwei Babys mit meiner Stiefmutter Emma Heming Willis bekommen, und ich dachte, er hätte das Interesse an mir verloren." Sie habe sich in ihrer Jugend eingeredet: "Ich bin nicht schön genug für meine Mutter, ich bin nicht interessant genug für meinen Vater."
"Vermeidung und Verleugnung"
Die 29-Jährige schildert, wie sehr sie unter der Trennung ihrer Eltern und der ständigen Aufmerksamkeit durch die Öffentlichkeit litt. Schon früher hatte sie von ihrer Essstörung, Drogensucht und Depressionen berichtet. Ihre Probleme hätten dazu beigetragen, die Krankheit ihres Vaters nicht wahrzunehmen: "Ich gebe zu, dass ich Bruces Abbau in den vergangenen Jahren mit einer Portion Vermeidung und Verleugnung begegnet bin, auf die ich nicht stolz bin. Die Wahrheit ist, dass ich selbst zu krank war, um damit umzugehen."
Seit vier Jahren leide sie an Magersucht. Nachdem ihr Verlobter sie im vergangenen Sommer verließ, habe sie Therapien gemacht und dabei eine weitere Diagnose erhalten: "Borderline-Persönlichkeitsstörung, eine Krankheit, die die Fähigkeit beeinträchtigt, Emotionen zu regulieren und Stabilität in Beziehungen zu finden."
Tochter wird emotional
Tallulah Willis berichtet weiter: "Während ich in meine Körperdysmorphie verwickelt war und sie auf Instagram zur Schau stellte, kämpfte mein Vater im Stillen." Sie schildert den Moment, in dem ihr "schmerzhaft" bewusst wurde, dass ihr Vater schwer krank ist:
"Ich war im Sommer 2021 auf einer Hochzeit auf Martha's Vineyard, und der Vater der Braut hielt eine bewegende Rede." Plötzlich sei ihr klar geworden, dass sie es nie erleben werde, dass ihr Vater bei ihrer Hochzeit eine Rede halte. "Es war niederschmetternd. Ich verließ den Esstisch, trat nach draußen und weinte im Gebüsch."
Sie will jetzt stark sein für ihren Vater
Inzwischen gehe es ihr gesundheitlich und mental viel besser und sie könne nun auch endlich stark für ihre Familie und ihren Vater sein. "Ich habe jetzt die Werkzeuge, um in allen Facetten meines Lebens präsent zu sein, insbesondere in meiner Beziehung zu meinem Vater. Ich kann ihm eine Energie bringen, die hell und sonnig ist, egal wo ich war."
Zu seinem Geburtstag im März postete sie auf ihrer Instagram-Seite, dass ihr Vater ihre Nummer eins sei: "Ich liebe ihn und er liebt mich - was für eine Freude!" Er erkenne sie auch noch: "Er weiß immer noch, wer ich bin und strahlt, wenn ich den Raum betrete."
Erkrankung 2022 bekannt gegeben
Die Familie von Willis hatte im Februar 2023 mitgeteilt, dass bei dem Schauspieler Frontotemporale Demenz diagnostiziert wurde. Ein Jahr zuvor hatte sie bereits öffentlich gemacht, dass der Hollywood-Star an der Sprachstörung Aphasie erkrankt ist.
Emma Heming-Willis (44) und Bruce Willis haben die beiden gemeinsamen Töchter Mabel (11) und Evelyn (9). Mit Ex-Frau Demi Moore hat er die Kinder Rumer (34), Scout (31) und Tallulah (29). Erst vor wenigen Wochen brachte Rumer die erste Enkeltochter Louetta zur Welt. Die Patchworkfamilie verbringt viel Zeit gemeinsam