"Batman": "Dark Knight Rises"-Absage für Zoe Kravitz wegen Rassismus?
Der düstere Neo-Noir-Krimi "The Batman" ist derzeit in aller Munde – nicht zuletzt wegen seiner Darstellung von Catwoman: Schauspielerin Zoe Kravitz spielt das Männer-Ensemble spielerisch, raffiniert und mit beeindruckender Leichtigkeit an die Wand und stellt in jeder einzelnen Szene klar, dass sie eine ebenbürtige Partnerin (oder Gegnerin, kommt auf die Uhrzeit an) von Batman ist.
Kravitz liefert eine fesselnde Performance ab, die der Comic-Verlage der ikonischen Figur mehr als gerecht wird. Brodelnd, intensiv, modern, niemals zum Klischee verkommend.
Die 33-jährige Schauspielerin (und Tochter von Musik-Legende Lenny Kravitz) wird von den meisten KritikerInnen gar als eines der Highlights des Films bezeichnet. Da verwundert die neueste Enthüllung von Kravitz umso mehr.
Kravitz bekam Absage für "The Dark Knight Rises"
In einem aktuellen Interview mit "The Guardian" erzählte Kravitz, dass sie sich bereits für die Rolle der Catwoman in "The Dark Knight Rises", dem letzten Teil der Nolan-Batman-Trilogie, beworben hatte. Damals wurde sie allerdings zu Gunsten von Anne Hathaway, die schließlich die Rolle bekam, abgelehnt – mit der Begründung, sie sei für die Rolle zu "urban". Also zu städtisch? Zu modern? Nicht lieblich genug?
Ob die Absage von Nolan direkt kam oder vom Casting Director (oder seinem/seiner AssistentIn), weiß Kravitz jedoch nicht.
Rassistische Hintergründe?
Kravitz dürfte die damalige Absage sehr verletzt und getroffen haben, vermutet sie doch, dass ihre Hautfarbe der Grund war, wieso sie nicht mal zum Vorsprechen eingeladen wurde. Denn Kravitz ist sich sicher, dass "zu urban" bedeutete: "zu Schwarz", ja im Grunde: "zu Ghetto".
"Eine Schwarze Frau zu sein und Schauspielerin zu sein ... und mir wurde damals gesagt, dass ich wegen meiner Hautfarbe nicht vorsprechen könne ... und das Wort urban, das einfach so herumgeworfen wurde ... das war das wirklich Harte [an dieser Absage]."
"Yo, was ist los, Batman?"
Schon 2015 machte Kravitz ihren mehr als verständlichen Ärger, aber auch ihr Unverständnis darüber, wieso sie als Schwarze Frau nicht Catwoman spielen könne – zumindest nicht in "The Dark Knight Rises" – in einem Interview mit "Nylon" Luft.
Als ihr vom "The Dark Knight Rises"-Team gesagt wurde, sie passe nicht zur Rolle, weil der Film kein "urbaner" Streifen werden würde, ging ihr Folgendes durch den Kopf: "Es war so auf die Art: 'Was hat das mit irgendetwas zu tun?‘ 'Muss ich [als Schwarze Frau] die Rolle spielen wie 'Yo, was ist los, Batman? Was ist mit dir los?'"
Update: Kravitz stellt Dinge richtig
Die News, dass Kravitz aufgrund von Rassismus für "The Dark Knight Rises" abgelehnt wurde, ging blitzschnell um die Welt und sorgte für Aufsehen. Das ließ die Schauspielerin nicht auf sich sitzen und hat sich in einer Instagram-Story mittlerweile selbst zu Wort gemeldet – und einiges gerade gerückt.
"Mir wurde NICHT gesagt, dass ich zu urban bin, um Catwoman in 'The Dark Knight' zu spielen. Es hätte KEINEN Sinn für mich gemacht, damals überhaupt für diese Rolle in Betracht gezogen zu werden", betont Kravitz in ihrem Post, in dem sie sich deutlich über die internationalen Headlines ärgert.
„Ich wollte für eine kleine Rolle in dem Film VORSPRECHEN und mir wurde gesagt (ich weiß nicht, wer das gesagt hat, aber so wurde es mir gegenüber formuliert), dass sie die Rolle nicht 'urban' spielen würden. Das ist etwas, was ich vor 10 Jahren oft gehört habe – es war eine ganz andere Zeit", so Kravitz weiter.
Was sie außerdem klarstellen möchte: "Ich habe dies nicht erwähnt, um mit dem Finger zu zeigen oder irgendjemanden rassistisch erscheinen zu lassen, nämlich Chris Nolan, die Produzenten des Films oder irgendjemanden im Casting-Team, weil ich wirklich nicht glaube, dass irgendjemand Schaden anrichten wollte. Ich habe einfach ein Beispiel dafür gegeben, wie es war, zu dieser Zeit eine Schwarze Frau in dieser Branche zu sein."
“The Batman” läuft aktuell in den Kinos. Hier geht’s zu den Spielzeiten.