Das sagt Amber Heard nach dem Prozess-Urteil
Die Geschworenen im Verleumdungsprozess gegen Johnny Depp (58) haben auch Amber Heard (36) zu einem Teil Recht gegeben. Ihr Ex-Mann geht aber grundsätzlich als Gewinner daraus hervor. In einem Statement auf Instagram zeigt sich die Schauspielerin nach der Verkündung des Urteils enttäuscht.
Das Urteil der Jury ist "ein Rückschlag"
Heard fehlten demnach die Worte, um die Enttäuschung auszudrücken, die sie fühle. "Ich bin untröstlich, dass der Berg an Beweisen immer noch nicht ausreichend war, um sich der unverhältnismäßigen Macht und dem Einfluss [...] meines Ex-Mannes entgegenzustellen", schreibt die 36-Jährige. Noch enttäuschter sei sie in Hinblick darauf, "was dieses Urteil für andere Frauen bedeutet. Es ist ein Rückschlag."
Das Urteil der Geschworenen drehe die Zeit laut Heard an einen Punkt zurück, an dem Frauen, die sich für etwas eingesetzt haben, "öffentlich bloßgestellt und erniedrigt werden konnten". Außerdem sei es ein Rückschlag "für das Konzept, dass Gewalt gegen Frauen ernst genommen werden muss".
"Schlüsselfrage" übersehen
Sie glaube, dass die Anwälte Depps es geschafft hätten, dass die Jury die "Schlüsselfrage nach Redefreiheit" übersehen und Beweise ignoriert habe, die zu einer Niederlage für den Schauspieler in einem Prozess in Großbritannien geführt hätten.
Die Ex-Frau des Hollywoodstars sei "traurig", dass sie den Prozess verloren habe. Aber noch trauriger sei sie darüber, dass sie offenbar ein Recht verloren habe, von dem sie geglaubt hatte, es als US-Amerikanerin zu besitzen - nämlich frei und offen zu sprechen.
Der Prozess Johnny Depp gegen Amber Heard
Die Jury hat Johnny Depp am 1. Juni in einem Verleumdungsprozess gegen Heard in den USA zu einem großen Teil Recht gegeben. Da Heard ihn verleumdet habe, müsse sie 15 Millionen US-Dollar Schadenersatz entrichten - umgerechnet etwa 14 Millionen Euro. Die Geschworenen befanden jedoch, dass auch Depp seine Ex-Frau in geringerem Maße verleumdet habe und zwei Millionen Dollar - rund 1,9 Millionen Euro - zahlen müsse.
Depp hatte Heard wegen eines Beitrags, den sie 2018 in der "Washington Post" veröffentlicht hatte, auf 50 Millionen Dollar verklagt. Darin hatte sie behauptet, Opfer von häuslicher Gewalt zu sein. Ihren Ex-Mann hatte sie nicht namentlich erwähnt. Depp hatte erklärt, dass der Beitrag dennoch seine Karriere ruiniert, seinen Ruf beschädigt und ihn dadurch viel Geld gekostet habe. Heard hatte eine Gegenklage gegen ihren Ex-Mann in Höhe von 100 Millionen US-Dollar eingereicht.
Im Jahr 2015 hatten Heard und Depp geheiratet. Die Trennung erfolgte 2016 und die Scheidung 2017. Beide Parteien hatten sich mehrfach gegenseitig der häuslichen Gewalt beschuldigt. Einen Verleumdungsprozess gegen die Zeitung "The Sun" in Großbritannien hatte der Schauspieler 2020 verloren. Das Blatt hatte Depp in einem Artikel als "Ehefrauenschläger" bezeichnet. Depp hat alle Anschuldigungen jedoch zurückgewiesen.