"Star Wars: Die letzten Jedi": Jetzt ist die Macht erst wirklich aufgewacht

"Star Wars: Die letzten Jedi": Jetzt ist die Macht erst wirklich aufgewacht
Dieser Mittelteil der neuen "Star Wars"-Trilogie hat endlich wieder eine überzeugende Geschichte zu bieten und lässt die Best of-Mentalität der vorigen Episode hinter sich.

Vielleicht kehren durch die letzten Jedis wieder erste Anzeichen von Kreativität in diese Sternen-Saga zurück. Nachdem Episode VII ein Best of der vorhergehenden drei Episoden enthalten hatte (deren Figuren, Schauplätze und Motive wurden einfach in einem einzigen Film zusammengefasst) bestehen ja wohl gute Aussichten, dass die alten Inspirationsquellen endgültig ausgeschöpft sind und wir diesmal eine eigenständige Geschichte erzählt bekommen.

Der überwundene Retro-Rausch

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Die Erwartung ist berechtig: Mit Regisseur Rian Johnson, der erst ein relativ schmales Werk vorzuweisen hat und im Durchschnitt alle vier bis fünf Jahre einen Film dreht (zuletzt 2012 „Looper“), wurde der ideale Mann für dieses Projekt gefunden. Im Unterschied zu J.J. Abrams verfiel er bei Ausarbeitung des Drehbuchs nicht in einen Retro-Rausch, sondern entwickelte eine eigenständige Geschichte, in der die Handlung zielstrebig vorangetrieben wird. Johnson hat das Recycling-Konzept zwar auf ein Minimum reduziert, beschert uns aber dennoch ein kurzes Wiedersehen mit einer legendären Figur. Um Spoiler-Alarm zu vermeiden, müssen hier ein paar vorsichtige Andeutungen genügen.

Ein mürrischer Luke

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Nachdem die macht-volle Heldin Rey dem gut versteckten Luke Skywalker am Ende des vorigen Teils endlich gegenübergetreten ist, könnte ihre Jedi-Ausbildung nun beginnen, falls sich der mürrische Altmeister dazu motivieren lässt. Es bleibt zu hoffen, dass sie ihre Fähigkeiten nicht so wie der frühere Erfolgsschüler Kylo Ren schließlich in den Dienst der dunklen Seite stellt (und diese Gefahr besteht durchaus, wie bereits in einem Trailer angedeutet wurde).

Heikle Missionen

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Gleich an mehreren Schauplätzen sind Probleme zu lösen: vor allem die Widerständler geraten in arge Bedrängnis und um sie zu retten, stürzen sich die Hauptfiguren in ein paar heikle Missionen. Dabei führt sie ihr Weg auch in ein futuristisches Las Vegas, und gerade dieser Mittelteil des Films kann beim Zuschauen schon mal das eine oder andere unterdrückte Gähnen hervorrufen. Ansonsten ist die Geschichte jedoch sehr ausgewogen und hält so manche Überraschung bereit. Gerade optisch macht der Film viel her und besonders eine farbenfrohe Kampfszene in einer Wüste aus rotem Salz wird in Erinnerung bleiben.

Neue Figuren

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Ob es diesmal alle Hauptfiguren schaffen, zu überleben, wird nicht verraten. Nur so viel: manche von ihnen legen eine geradezu unglaubliche Robustheit an den Tag, denn selbst die größten Explosionen fügen ihnen nicht mal einen Kratzer zu. John Boyega erhält als Finn Unterstützung durch eine neue Partnerin, Laura Dern übernimmt mit violetter Haarpracht eine Führungsrolle, und Benicio del Toro spielt einen zwielichtigen Charakter, von dessen Hilfe viel abhängt. Auch ein paar neue exotische Spezies treten in Erscheinung, wie etwa die sogenannten Porgs: sie sehen aus wie eine großäugige Mischung aus Hamster und Hase, sind aber eigentlich Papageientauchern nachempfunden und können daher auch fliegen. Bei den Fans haben sie schon im Vorfeld für großes Entzücken gesorgt, obwohl mir persönlich die kristallisch klirrenden Eisfüchse eindeutig besser gefallen.

Mit Episode VIII ist die kreative Macht der Filmemacher also endlich zu ihrer vollen Kraft erwacht und das lässt auf ein spektakuläres Finale der dritten Trilogie hoffen.

8 von 10 treffsicheren Lichtschwertern

franco schedl