"Star Trek: Discovery" und die unendlichen Weiten der Spiritualität
"Star Trek: Discovery" erkundet in der zweiten Staffel die unendlichen Weiten der Spiritualität. Damit ist jedoch nicht nur Religion gemeint, sondern ganz allgemein der Umgang mit unerklärlichen Phänomenen im menschlichen Leben. Das geht aus den Aussagen der beiden "Discovery"-Showrunner Gretchen J. Berg und Aaron Harberts im Rahmen der Comic- und Popkultur-Convention WonderCon hervor.
Großes Staffel-Thema: Glaube vs. Wissenschaft
"Krieg und das Finden von Frieden war das Thema der ersten Staffel", so Harberts. "In der neuen Staffel ist es – in Ermangelung eines besseren Wortes – Spiritualität." In "Star Trek" geht es um die Entdeckung von neuen und oft unerklärlichen Dingen. Welche Rolle spielen dabei glückliche Zufälle im Vergleich zu Wissenschaft? Gibt es dabei eine Geschichte zu erzählen über Glaube und Vertrauen? Gerade die Wissenschaftsoffizierin Michael Burnham ist jemand, der fest daran glaubt, dass es eine Erklärung für alles gibt. Spiritualität meint also in diesem Fall nicht nur Religion, sondern auch Muster und Zusammenhänge, die nicht erklärt werden können.
Spiritualität im weitesten Sinne
Doch Spiritualität scheint ein gar nicht so weit hergeholter Begriff zu sein. Denn Harberts meint mit "connections you can't explain" offenbar auch menschliche Beziehungen, wenn er weiter erklärt: "Wer betritt dein Leben und wer verlässt es wieder? Diese unauslöschlichen Eindrücke, die Menschen hinterlassen. Die Reise, die du dabei machst, ohne zu merken, dass du dabei die Dinge sammelst, die du brauchst. Das ist eine unserer größten Ideen zurzeit und sie zieht sich durch das Leben all unserer Charaktere. Wir sprechen viel über die Föderation als eine interessante Organisation und wie darin alle zusammenarbeiten und ihre Differenzen beiseitelegen. Wir finden, dass dieser Bereich noch nicht so erkundet wurde wie es sein sollte." Das klingt dann doch ein wenig spirituell, fast schon esoterisch.
Spiritualität spielt bei "Star Trek" schon immer eine große Rolle. Viele "Star Trek"-Charaktere hatten eine sehr spirituelle Seite, z.B. Chekote und Tuvok (Voyager), aber auch Worf (The Next Generation) und selbst Spock. Die Vulkanier sind trotz ihrer Logik ein sehr spirituelles Volk, die Klingonen sowieso.
Das Thema "Glaube vs. Wissenschaft" würde aber auch die Tradition von "Star Trek" fortsetzen, aktuelle politische und gesellschaftliche Themen in die Serie einfließen zu lassen. In diesem Fall könnte es die zunehmende Polarisierung der US-Gesellschaft sowie die Debatte um "Fake-News" und "alternative Fakten" sein. Doch diese Polarisierung schien schon in der ersten Staffel in den Krieg zwischen der rationalen Föderation und den fundamentalistischen Klingonen einzufließen – wurde dann aber völlig aus den Augen verloren und einem wilden Zickzack-Kurs geopfert. Wie die kryptischen Äußerungen der Produzenten sich auf die Handlung der zweiten Staffel konkret auswirken werden, ist also höchst ungewiss.
Burnhams Vergangenheit
Offenbar wird es in der zweiten Staffel auch einige Ausflüge in die Vergangenheit der Hauptfigur Michael Burnham geben, z.B. zum Tod ihrer Eltern bei der klingonischen Attacke auf Vulkan: "Wir werden einige Dinge beleuchten, indem wir nicht nur darüber reden, was passiert ist, sondern auch die Auswirkungen des schrecklichen Terroranschlages auf ein unschuldiges Kind zeigen", so Harberts.
Mehr über die Crew-Mitglieder auf der Brücke
Aber auch andere Crew-Mitglieder bekommen in der zweiten Staffel mehr Aufmerksamkeit. Die Fans wollen laut Harberts mehr über die Crew auf der Brücke der U.S.S. Discovery erfahren. Genannt wurde dabei insbesondere Lieutenant Commander Airiam. Die Wissenschaftsoffizierin auf der Brücke ist eine Art Cyborg ("Augmented Human"). In Staffel 2 werden wir mehr über sie und andere Brückenoffiziere erfahren.
Über den Starttermin der zweiten Staffel ist bisher nichts bekannt. Zu rechnen ist damit wohl nicht vor dem Frühjahr 2019.