Der Prozess geht nicht nur wegen seiner terroristischen Brisanz in die Geschichte der BRD ein, sondern auch aufgrund eines rechtsstaatlichen Desasters ohne Beispiel.
Am 1. Juni 1972 werden die RAF-Terroristen Andreas Baader und Jan-Carl Raspe festgenommen. Wenig später fasst die Polizei auch Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin. Nach Jahren der Isolationshaft im eigens für RAF-Mitglieder neu erbauten Hochsicherheits-Gefängnis von Stuttgart-Stammheim beginnt am 21. Mai 1975 der Prozess gegen die Terroristen. Nachdem im Verlauf der Verhandlung viele Gesetzesänderungen erfolgen, um mit den scheinbar nicht kontrollierbaren Terroristen "kurzen Prozess" zu machen, lautet das Urteil am 28. April 1977 lebenslänglich für alle. Ulrike Meinhof ist zu diesem Zeitpunkt bereits fast ein Jahr tot - sie war am 9. Mai 1976 in ihrer Zelle erhängt gefunden worden, doch schnell wurden Zweifel an der Selbstmordversion laut. Nach der Befreiung der Geiseln einer entführten Lufthansa-Maschine in Mogadischu begehen auch ihre drei Gesinnungsgenossen am 18. Oktober 1977 in ihren Zellen kollektiven Selbstmord. Doch auch diese Todesfälle werden nie einwandfrei als Suizide nachgewiesen.
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Details
- Schauspieler
- Hans Cremer, Sabine Wegner, Therese Affolter, Ulrich Pleitgen, Ulrich Tukur
- Regie
- Reinhard Hauff
- Kamera
- Frank Brühne
- Author
- Stefan Aust
- Musik
- Marcel Wengler