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© Lucasfilm Ltd.

Filmkritik

"Solo: A Star Wars Story": Beginn einer haarigen Freundschaft

Diesmal erfahren wir etwas über Han Solos Herkunft und erleben sein erstes Zusammentreffen mit Chewbacca.

von

Franco Schedl
Franco Schedl

05/23/2018, 06:39 AM

Angepasst war Han Solo ja noch nie und es geht ihm einfach gegen den Strich, sich irgendwo unterzuordnen. Hier erfahren wir auch endlich, warum das so ist: als Waisenkind musst er sich in einer rauen Umgebung rücksichtlos durchschlagen und lebte vom Stehlen. Immerhin verfolgt der junge Mann (Alden Ehrenreich) ein bestimmtes Ziel und träumt davon, Pilot zu werden, weshalb er sich in die imperiale Flugakademie aufnehmen lässt - und zugleich seinen unverwechselbaren Nachnamen verpasst bekommt. 

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Zwielichtige Hauptfiguren

Bei seinem Naturell kann das nicht lange gut gehen und so gerät er erneut in zwielichtige Gesellschaft. Der Berufsverbrecher Tobias Beckett (Woody Harrelson) heuert ihn für einen Überfall an. Zu seinen Komplizen zählen die schießfreudige Val (Thandie Newton), sowie etwas später der Schmuggler Lando Calrissian (Donald Glover), von dem Han zweifellos einmal den Millennium Falken übernehmen wird; aber auch Hans große Liebe Qi'Ra (Emilia Clarke aus "Game of Thrones"), die er für ein paar Jahre aus den Augen verloren hat, taucht in überraschender Umgebung wieder auf.

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Chewbaccas Debüt

 In erste Linie zeigt "Solo" jedoch den Beginn einer haarigen Freundschaft. Nach knapp 20 Filmminuten steht uns jene Szene bevor, auf die wir alle gewartet haben und wir dürfen miterleben, wie das erste Zusammentreffen zwischen Han und Chewbacca verläuft. Ich will nicht zu viel verraten, kann aber wenigstens andeuten, dass es überraschend dreckig dabei zugeht. Doch spätestens, wenn sie dann gemeinsam unter der Dusche stehen, herrscht die reine Freude. Und ‚Reinheit‘ ist auch das richtige Wort für ihren weiteren Umgang miteinander. Von seinem Mentor Beckett kann Han stets ein paar gute Tipps erhalten wie: „Traue niemandem" oder „Schieß immer zuerst", und bald ergibt sich für ihn eine Gelegenheit, zu zeigen, ob er die Ratschläge auch wirklich beherzigt, denn in dieser Welt spielen alle mit schmutzigen Tricks und jeder scheint sich selbst der nächste zu sein. Mit einer großen Ausnahme: an Chewbaccas Treue besteht niemals ein Zweifel.

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Caper-Movie und Weltraum-Western

Der Film hat eine doppelte Grundvoraussetzung zu erfüllen: er darf glühende Fans nicht verärgern und muss all jene, die der „Star Wars"-Welt eher gleichgültig gegenüberstehen oder sich ihr erstmals nähern, durch eine gute Geschichte unterhalten.  Das gelingt auch die meiste Zeit über, und ein interessanter Mix von verschiedenen Gattungen trägt dazu bei: „Solo" lässt uns nämlich zunächst in eine galaktische Unterwelt eintauchen, wo es vor Dieben, Gaunern, Hehlern, Schmugglern und Falschspielern nur so wimmelt. Im Grunde ist das Werk daher ein Caper-Movie, denn im Zentrum der Handlung steht der schwierige Raub einer wertvollen Fracht. Zugleich bietet der Film jedoch Elemente des klassischen Western und es kommt zu einem regelrechten Duell im Wüstensand.  Als der große Coup dann durchgezogen wird, sollte das eigentlich den Höhepunkt des Films darstellen, aber gerade in diesen Szenen machen sich einigen Längen bemerkbar. Immerhin erhält Han die Gelegenheit, seine außergewöhnlichen Flugkünste zu zeigen, denn er übernimmt den Steuerknüppel sozusagen aus den Händen eines vielarmigen Affenwesens.

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Wichtige Motive

Außerdem dürfen etliche „ Star Wars"-spezifische Zutaten nicht fehlen: eine Szene führt uns zum Beispiel wieder einmal in einen exotischen Nachtclub, in dem zwei extravagante Sänger auftreten;  um einen Spieltisch sind die unterschiedlichsten Aliens versammelt, was zu komischen Interaktionen beiträgt; der junge Han steht bei einem Wesen in der Kreide, das als ein würdiger Vorgänger von Jabba the Hutt erscheint und auch einen neuen Droiden lernen wir kennen, der eine Weiterentwicklung des R2-D2-Modells darstellt, weil er sich selber mit Gliedmaßen versehen hat. Sogar die unverzichtbare Vater-Sohn-Thematik klingt in der Beziehung zwischen Han und Beckett an, spielte aber auch im Entstehungsprozess des Werks eine wichtige Rolle, denn der altbewährte Autor Lawrence Kasdan, von dem bereits die Skripts zu „Das Imperium schlägt zurück" und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter" stammten, hat das Drehbuch gemeinsam mit seinem Sohn verfasst.  Somit ist also auch diese Solo-Geschichte tief in der „Star Wars"-Welt verwurzelt.

Ehrenreich spielt zwar den geborenen Trickser und Täuscher, aber selbst er bringt es nicht fertig, am Ende so auszusehen, wie Harrison Ford. Daher wird diese zweite eigenständige „Star Wars Story“ im Unterschied zu  „Rogue One“ nicht nahtlos in die Haupthandlung einer der früheren Episoden münden. Vielleicht haben sich die Macher ja damit auch eine Option freigehalten, den Abenteuern des jungen Solos noch das eine oder andere Kapitel hinzuzufügen.

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