Wo andere Filmgeschichte analytisch, nostalgisch oder persönlich aufblätterten, gab Ferreri seinem Projekt den Arbeitstitel Das Haus der armen Leute und entschied sich für die Perspektive derjenigen, die den Film erst lebendig machen – die Durchschnittszuschauer. So ist sein Tribut historisch höchstens als kursorischer Streifzug zu genießen. Vielmehr ist er ein Abschiedsbrief eines enorm physischen und sinnlichen Filmemachers: Das Kino, das in dieser Form längst nicht mehr existiert, ist in Nitrato d'argento noch der zentrale Ort, an dem Menschen einander treffen, essen, sich vor der Kälte verstecken oder miteinander Liebe machen – und dabei auch noch einen Film schauen. Was Ferreri noch einmal feiert, ist das Leben: auf und vor der Leinwand. (C.H.)
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Details
- Schauspieler
- László Balogh, Éric Berger, Marc Berman
- Regie
- Marco Ferreri