Shady Grove

Sheidi gurobu J , 1999

Min.
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Rika Fujio ist eine intelligente
junge Frau, die so darauf versessen ist, ihren idealen, (d.h. reichen,
groß gewachsenen und gut aussehenden) Freund Seiichi Ono, einen
aufstrebenden Manager zu heiraten, dass sie in einen fast neurotischen
Schockzustand verfällt, als er sie plötzlich verlässt.
Eines Nachts, als sie betrunken ist, beginnt sie wahllos Leute von
ihrem Mobiltelefon aus anzurufen, bis einer, Shingo Kono, tatsächlich
antwortet. Aber sie scheint nicht in der Lage zu sein, den Rat anzunehmen,
den sowohl er als auch ihre Selbsthilfebücher ihr geben; stattdessen
sucht sie Ono in seinem Apartment auf, droht mit Selbstmord und engagiert
einen Privatdetektiv, der ihn beschatten soll.
Nicht nur Rika, auch Ono und Kono sind extrem auf sich selbst bezogen.
Rika ist so auf ihre eigenen Pläne fixiert, dass sie Onos Gegenwart
gar nicht mehr wahrnimmt. Als er schließlich doch einwilligt,
sie zu heiraten, geschieht es nur deswegen, weil es in seiner beruflichen
Position eine gesellschaftliche Notwendigkeit darstellt. Kono wiederum,
der als Autor bei einem Filmverleih arbeitet, ist seiner selbst so
unsicher, dass er die gegenteilige Position einnimmt; er insistiert
darauf, dass er immer im Recht sei.
Das sind nicht mehr die wild gewordenen Jugendlichen aus Helpless,
aber diese Yuppies scheinen dennoch das Stereotyp der solipsistischen
und unkommunikativen jungen Japaner zu erfüllen. Aoyamas Punkt
ist jedoch, dass auch diese Problemfälle eine Lösung für
sich selbst finden können, wenn sie mit ihren eigenen Identitäten
klar kommen, indem sie erkennen, wie andere sie sehen. So wie Rika
ihr Handy, für viele das Symbol des Untergangs der Jugendkultur,
verwendet, um sich nach außen zu wenden, so können, sagt
Aoyama, die Jugendlichen sehr wohl ihre eigene Kommunikation aufbauen,
wenn sie die Chance dazu haben.
Diese Lösung wäre aber zu glatt, hätte Aoyama sich
nicht entschieden, mit Brüchen zu arbeiten. 80 Prozent von Sheidi
gurobu (vor allem die Szenen, die den Alltag der Figuren zeigen)
sind auf Digital Video gedreht und geben dem Film eine körnige
Qualität, die Aoyama mit seiner Sicht der Realität assoziiert.
Dagegen stehen die Szenen in dem titelgebenden Wäldchen, die
auf 35mm gedreht sind und jene traumartigen Orte der Erholung darstellen,
die sowohl Rika als auch Kono sich ersehnen. (Aaron Gerow)

Dies ist der letzte Teil meiner Trilogie über die Ehe und mein
erster Film, in dem eine Frau die Hauptrolle spielt. Es ist das Abenteuer
einer Frau, die sich aus dem System ausklinkt, um sich selbst und
die wahre Liebe zu finden. (Shinji Aoyama)

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