Staffeln / Episoden 1 / 5
Min. 44
Start. 26.05.14
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Details
- Schauspieler
- Martin Umbach
- Regie
- Thoralf Grospitz, Jens Westphalen, Heiko de Groot, Rolf Sziringer, Klaus Weißmann
Bilder
Episodenguide
Season 1
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Im Reich der Riesenkängurus
Die Wüste im Herzen Australiens ist ihr Reich. Hier leben die größten Beuteltiere der Erde: die Roten Riesenkängurus. Monatelange Trockenheit, glühende Hitze und ein paar trockene Gräser – um unter diesen Bedingungen zu überleben, haben die Beuteltiere sowie viele andere Bewohner der Wüsten Australiens eine besondere Strategie entwickelt. Muskelbepackt und auf kräftigen Hinterbeinen hüpfen die Roten Riesen durchs Outback – tatsächlich eine äußerst energiesparende Methode, sich in der Wüste fortzubewegen. Selbst dann, wenn ein Weibchen Nachwuchs mitschleppt: Gut geschützt verbringt das junge Känguru die ersten Monate in Mutters Beutel. Wie das Leben im Kängurubeutel ist, zeigen eindrucksvolle Aufnahmen direkt aus dessen Inneren. Auch Wellensittiche sind wahre Anpassungskünstler. Zu Hunderttausenden stürmen die leuchtend grünen Minipapageien die wenigen Wasserlöcher im australischen Outback. Das seltene Naturschauspiel findet nur alle paar Jahre statt, wenn die Wüste nach starken Regenfällen grün und fruchtbar ist. In der Masse haben Raubvögel kaum eine Chance, einen einzelnen Vogel zu attackieren. Australien ist nicht nur berühmt für seine Beuteltiere. Auf dem roten Kontinent leben auch viele extrem giftige Tiere. Vor der unscheinbaren Braunschlange sollten sich nicht nur Echsen oder Mäuse in Acht nehmen, auch für Menschen kann ein Biss tödlich enden. Doch den Riesenwaran scheint das Gift der Braunschlange nicht zu interessieren; er wagt es, sie in ihrem Unterschlupf anzugreifen. Zu den Wüstenbewohnern gehören auch die Honigtopfameisen. In guten Zeiten füttern die Arbeiterinnen einige Artgenossen mit süßem Saft, den diese in ihrem Körper speichern. Bewegungslos und prall gefüllt baumeln sie als lebendige Honigtöpfe von der Decke des unterirdischen Ameisenbaus. Wird das Futter knapp, geben die Honigtopfameisen ihre Vorräte wieder ab und bringen den Ameisenstaat auf diese Weise über schlechte Zeiten. -
Im Dschungel der Riesenvögel
Australien ist ein Kontinent voller Naturwunder, die nicht ohne Gefahren sind. So sollte man sich vor dem Helmkasuar besser in Acht nehmen, denn sein kräftiger Schnabel und die scharfen Krallen sind tödliche Waffen. Der Laufvogel wird so groß wie ein Mensch, er hat glänzend schwarzes Gefieder und einen leuchtend blauen Hals. Der seltene Vogel schreitet über den Urwaldboden, ständig auf der Suche nach Früchten. Gut versteckt im Wald sind die Kasuar-Küken geschlüpft. Brüten und die Versorgung des Nachwuchses ist beim Kasuar Männersache. Die gestreiften Küken ähneln eher Wildschwein-Frischlingen als ihren Eltern, so sind sie im Wald perfekt getarnt. Fast ein Jahr lang kümmert sich der Vater um seinen Nachwuchs. Der Nordosten Australiens ist das Revier der größten Krokodile der Welt. Salties, wie Leistenkrokodile auch genannt werden, leben nicht nur im Süßwasser, sondern auch im Salzwasser des offenen Ozeans. Zwar können die bis zu sechs Meter langen Reptilien monatelang hungern, doch wenn sie einmal zupacken, geht alles blitzschnell. Weniger bedrohlich ist ein plüschiger Bewohner der Tropenwaldwipfel: das Baumkänguru. Anstatt über die offenen Weiten Australiens zu hüpfen, klettern Baumkängurus im Regenwald von Ast zu Ast; besonders elegant sehen sie dabei allerdings nicht aus. Wie alle Kängurus schleppen auch die Baumkängurus ihren Nachwuchs in ihrem Beutel mit sich herum. Erst nach einigen Monaten wagt sich das Jungtier erstmals ganz aus dem Beutel. Dabei werden seine ersten Schritte gleich zum Klettertraining in luftiger Höhe genutzt. -
Im Land der Wombats
Der Süden Australiens steckt voller Gegensätze: Die Kalksteinklippen der Zwölf Apostel an der Küste ziehen viele Touristen an, auf den Wellen des südlichen Ozeans reiten Surfer und Brillenpelikane. Doch weiter landeinwärts herrschen oft gnadenlose Hitze und Trockenheit. Selbst Überlebenskünstler wie die Wombats geraten in den Sommermonaten an ihre Grenzen. Während tagsüber heißer Wind über das karge Inland fegt, ruht er friedlich im selbst gebuddelten Reich unter Tage: Mit seinem gedrungenen Körper, den kräftigen kurzen Beinen und dem flachen Kopf gehört der Wombat zu den besten Baumeistern der Natur: Bis zu fünf Meter tief gräbt er sich in die Erde und legt bis zu 30 Meter lange Tunnelsysteme an. Die Wombats haben einen Beutel, der nach hinten offen ist, damit dem Nachwuchs darin keine Erde in die Augen rieselt. Die Tiere sind Einzelgänger und kommen mit extrem wenig Wasser aus. Doch die glühenden Sommer in Südaustralien machen selbst ihnen zu schaffen, vor allem, wenn sie mit eingeschleppten europäischen Kaninchen um die letzten Gräser konkurrieren. Je länger die Trockenzeit andauert, umso gefährlicher wird die Situation für die Beuteltiere. Im Süden Australiens leben auch höchst skurrile Tiere wie die Tannenzapfenechse. Ihren Namen verdankt sie den großen Schuppen, die ihren ganzen Körper bedecken. Die Echse speichert Fett für schlechte Zeiten in ihrem Schwanz, der noch einen weiteren Zweck erfüllt: Er ist beinahe so breit und dick wie der Kopf des Reptils, so können Feinde schwer erkennen, wo bei der Echse vorne und wo hinten ist. Packt ein Angreifer aus Versehen ihren Schwanz, bricht der einfach ab und die Tannenzapfenechse kann flüchten. Eine weitere Spezialität des roten Kontinents sind Bulldoggenameisen. Sie werden mehrere Zentimeter groß und haben, anders als die meisten Ameisenarten, einen Giftstachel. Außerdem besitzen sie kräftige Kiefer, mit denen sie sich alles schnappen, was sie erwischen können. Mit dem Stachel wird die Beute gelähmt und dann in den Ameisenbau geschleppt. -
In den Wäldern der Koalas
Die großen Eukalyptuswälder im Osten Australiens sind das Reich der Koalas. Zwar sind „Australiens Teddybären“ eher als gemütliche Tiere bekannt, doch in der Paarungszeit werden Koala-Männchen plötzlich zu wahren Draufgängern, die den Weibchen und Rivalen das Leben schwermachen. Doch die wissen sich zu wehren – mit scharfen Krallen und manch anderen Tricks. Australiens Osten birgt zahlreiche Überraschungen: Monatelang sind die Gipfel der australischen Alpen mit Schnee bedeckt. Selbst im Hochgebirge leben Beuteltiere wie der Bergbilchbeutler, die sich an das raue Klima angepasst haben. Außerdem gibt es hier noch den vielleicht seltensten Froschlurch der Welt. Der Fünfte Kontinent ist nicht nur für seine Beuteltiere berühmt: In den Flüssen der Ostküste taucht ein merkwürdiges Wesen mit Entenschnabel und Biberschwanz nach Fischen und Krebsen. Es ist das Schnabeltier, ein eierlegendes Säugetier. Ebenso seltsam ist sein nächster Verwandter: Der stachelige Ameisenigel stöbert mit langer Schnauze in Termitenbauten nach seiner Lieblingsspeise. Im Wald der Koalas leben auch gefährliche Fallensteller. Die Todesotter lockt ihre Beute mit ihrer Schwanzspitze, die aussieht wie ein sich ringelnder Wurm. Kommt ihr ein neugieriges Opfer zu nah, schlägt sie zu. Vor dieser gut getarnten Giftschlange sollte man sich unbedingt in Acht nehmen, denn ein einziger Biss der Todesotter kann auch für Menschen tödlich sein. Der Leierschwanz ist der Meistersänger im Eukalyptuswald. Mit langem Federschmuck und komplexen Melodien versucht er, Weibchen in seine Balzarena zu locken. Und er imitiert die Gesänge der anderen Vögel im Wald perfekt. Auch Umgebungsgeräusche kann er nachahmen. Der ordnungsliebende Seidenlaubenvogel hingegen bezirzt die Weibchen mit einer Sammlung aus gelben und blauen Gegenständen, die er sorgsam um seine kunstvoll errichtete Liebeslaube drapiert. Ob glänzende Federn, leere Schneckenhäuschen oder Plastiklöffel – alles, was die richtige Farbe hat, kommt ihm gerade recht, um die Auserwählte zu umwerben. -
Das Abenteuer
Die vier Tierfilmer und ihre Teams haben große Strapazen auf sich genommen, um einmalige Bilder zu machen, auf denen spektakuläres Tierverhalten zu sehen ist. Innerhalb von drei Jahren haben sie mehr als Hunderttausend Kilometer zurückgelegt und rund 620 Drehtage im Busch verbracht. Von diesen vergingen einige mit dem geduldigen Warten auf Wombats, Kasuare oder Baumkängurus, denn viele Tierarten sind selten geworden oder sogar vom Aussterben bedroht. Doch immer wieder wurden die Tierfilmer mit wundervollen Erlebnissen belohnt: Im Outback trafen sie vollkommen überraschend auf einen rekordverdächtig großen Schwarm von Wellensittichen. Nur nach regenreichen Zeiten sammeln sich so viele Tiere an einem einzigen Wasserloch. Die Luft vibrierte vor Flügelschlägen. Die spektakulären Aufnahmen sind selbst für die weit gereisten Naturfilmer ein Höhepunkt ihrer beruflichen Laufbahn. Weitaus gefährlicher als alle riesigen Krokodile und giftigen Schlangen ist Australiens Hitze. Jedes Jahr sterben hier Reisende, die mit ihrem Auto liegengeblieben sind und nicht genug Wasser dabei hatten. Auch die Filmemacher mussten immer wieder mit Reifenpannen kämpfen. Und dann drohte auch noch der Wagenheber zu versagen. Oft genug waren es die kleinen Dinge, die über Glück und Unglück der Tierfilmer entschieden. Als Klaus Weißmann und Rolf Sziringer die großen Landschaften am Lake Eyre filmen wollten, kamen ihnen Millionen Fliegen in die Quere. Die Schwärme schwirrten um ihre Köpfe und setzten sich auf die Kamera. Mit den summenden Quälgeistern vor der Linse ließen sich keine Aufnahmen mehr machen, da kroch auch noch eine Fliege in Weißmanns Ohr. Für den Tierfilmer begann ein Martyrium. Mit diesen Bildern, die hinter der Kamera der Tierfilmer entstanden, deren atemberaubenden Hochglanzaufnahmen und spannenden Erzählungen lässt der für die Goldene Kamera nominierte Filmemacher Heiko De Groot die Abenteuer der vier Filmemacher noch einmal aufleben und zeigt, mit wie viel Engagement, Ideenreichtum und Humor die Naturfilmer ihre Herausforderungen gemeistert haben.