Say Amen, Somebody ist einer der fröhlichsten Filme, die ich je gesehen habe. Er ist auch eines der besten Musicals und einer der interessantesten Dokumentarfilme. Man hat viel Spaß. Der Film dreht sich um Gospelmusik, und er ist prall gefüllt mit Gospelmusik. Diese wird von Pionieren des modernen Gospel, von denen manche weit über 70 sind, gesungen, und sie wird gesungen von einigen aufstrebenden jüngeren Stars und von Kinderchören. Man singt in Kirchen und am Esstisch, mit Orchestern oder a cappella. Ein alter Mann namens Thomas A. Dorsey singt vor tausenden Zuhörern oder allein in seinem Hinterhof. Die Musik in Say Amen, Somebody ist aufregender und erhebender als jede andere Musik, die ich je in einem Film gehört habe. Auch die Leute in diesem Film sind aufregend. Der Filmemacher, ein junger New Yorker namens George T. Nierenberg, stellt uns zunächst zwei Pioniere des Gospel vor: Willie Mae Ford Smith, die 79 ist, und Thomas A. Dorsey, der 83 ist. Sie war eine der ersten Gospel-Solosängerinnen, er gilt als der Vater der modernen Gospelmusik. Der Film beginnt mit je einem Tribute an die beiden: an Mutter Smith in einer Kirche in St. Louis, an Dorsey bei einer Versammlung in Houston. Nierenberg schneidet hin und her zwischen ihren Erinnerungen, ihren Familien, ihrer Musik und der Musik, die von jüngeren Interpreten zu ihren Ehren gesungen wird. Das bewirkt, dass der Film nie jene Art von Dokumentarfilm wird, die wie Bildungsfilme wirken, vollgestopft mit Daten und Orten. Say Amen, Somebody hört nie auf, sich zu bewegen, und sogar die Daten und Orte werden zu Gegenständen der Kontroverse: Es gibt eine fulminante Sequenz, in der Dorsey und Smith höchst uneinig darüber sind, wer von ihnen wann die erste Gospel Convention ins Leben gerufen hat. Say Amen, Somebody ist ein Film, wie er nicht oft gemacht wird, weil es selten gelingt, so viele herausragende Künstler für ein Projekt zu versammeln. (Roger Ebert)
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