SATANSPANIK IN EINER KLEINSTADT
Manchmal hat man den Eindruck, ohne seinen Regisseur Richard Linklater gelingen Ethan Hawke keine überzeugend guten Filme. Oder nur sehr wenige.
Alejandro Amenábars neuer Satansthriller gehört eindeutig nicht dazu. Der spanische Spezialist für das Unheimliche ("The Others") und Oscarpreisträger für "Das Meer in mir", kehrt zwar mit "Regression" zu seinen Horror-Wurzeln zurück. Doch trotz atemberaubend schön komponierter, atmosphärisch düsteren Bildern kann Amenábar seine krude Teufelsgeschichte nicht auf ansprechendes Niveau polieren. Zwar gibt sich Hawke alle Mühe: Steil gräbt sich die Stirnfalte ins Gesicht, als er als Kleinstadtpolizist Bruce Kenner im Minnesota Anfang der 90er-Jahre einen sonderbaren Fall übernimmt. Ein Mädchen (Emma Watson) beschuldigt ihren Vater des sexuellen Missbrauchs und sucht Unterschlupf in der Kirche. Die Umstände des Verbrechens erscheinen dubios: Angeblich sind Satanisten im Spiel, missbrauchen in unschönen Teufelsritualen junge Frauen und töten Babys. In wenig eleganten Rückblenden fantasiert sich Bruce diese Satansorgien herbei. Doch die Kapuzenheinis mit den weiß bemalten Gesichtern wirken weniger furchterregend als albern.
Amenábar basierte seine Geschichte auf reale Teufelspanik, die Anfang der 90er in den USA umging. Doch Spannung bringt er keine zusammen daran kann auch Ethan Hawke nichts ändern.