"Safari – Match me if you can": Partnersuche im Großstadtdschungel
Mittels der Dating-App „Safari“ soll den Münchnern das Liebesleben erleichtert werden. Statt seinen zukünftigen Partner mühsam in einer Bar oder in einer Disco kennenzulernen, kann man einfach mit einem Wisch über den Bildschirm die große Liebe finden, glauben viele zumindest. Jeder sucht sich ein Tier aus, das zu seiner Persönlichkeit passt und geht auf Safari. Während Harry (Justus von Dohnanyi), David (Max Mauff) und Mona (Juliane Köhle) nach einem schnellen und unverbindlichen Vergnügen suchen, erhoffen sich Fanny (Friederike Kempter) und Life (Sebastian Bezzel) von der Dating App, den Partner fürs Leben zu finden. Die Mischung aus emotionaler Ausbeutung und ernsthaftem Interesse am Liebesglück sorgt hier für gehörigen Zündstoff.
Hormongesteuert
Dating-Apps sind inzwischen mehr als nur ein Onlinephänomen, sondern schon ein fester Bestandteil bei der Partnersuche im 21. Jahrhundert. Heutzutage hätte Romeo seiner Geliebten Julia wohl eher zweideutige Emojis geschickt als unter ihrem Balkon auf sie zu warten. „Safari – Match me if you can“ versucht diese neue Art des zwischenmenschlichen Umgangs als eine hippe und moderne Rom-Com für Jung und Alt zu verkaufen, aber scheitert dabei kläglich. Das Hauptproblem: Menschen gehen einfach nicht so miteinander um. Jeder, der schon eine längere Unterhaltung via SMS oder Whatsapp hatte, weiß, wie entscheidend ein lachendes Emoji oder ein Kuss-Smiley bei der Online-Kommunikation sein kann. Den Figuren wurde hier jegliches Feingefühl genommen und sie tippen wie hormongesteuerte Zombies auf ihren Bildschirmen herum.
Böses Erwachen
Die Erzählung ist in mehrere Kapitel aufgeteilt, in denen auf die absurdesten Partnerkonstellationen eingegangen wird. Die alleinerziehende Mutter trifft hier auf den jungfräulichen Studenten und der verheiratete Straßenbahnfahrer auf die eingefleischte Vegetarierin mit Kinderwunsch. Alle Altersklassen und Gesellschaftsschichten werden abgedeckt, aber dennoch kann „Safari – Match me if you can“ den Mantel des Teenie-Films nicht abstreifen. Der Komödie fehlt jegliche Atmosphäre und visuelle Ästhetik. Die Bilder sehen aus wie ein bunter Flickenteppich und das Licht wie aus einem schlechten Fernsehfilm.
Bekannte Gesichter
An sich ist die Idee, eine Komödie über das absurde Datingverhalten in der heutigen Zeit zu machen, ein spannender Ausgangspunkt für einen guten Kinofilm, aber diese Art der filmischen Umsetzung hätte wohl besser ins TV-Programm gepasst als auf die große Leinwand. Da helfen auch bekannte Gesichter wie Sebastian Bezzel und Justus von Dohnanyi nicht, um das Debakel zu verhindern. Dislike.
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