Sad Vacation kann nicht nur als Fortsetzung von Aoyama Shinjis von der Kritik bejubeltem Eureka betrachtet werden, indem er Fäden aus dessen Geschichte sieben Jahren später wieder aufgreift. Er ist auch eine kraftvolle, neue Saga über Blutsbande, Schicksal und Erneuerung. Kenji, durch eine turbulente Jugend aus der Bahn geworfen - seine Mutter hat die Familie verlassen, sein Vater beging Selbstmord -, hat keinen normalen Job. Manchmal verdingt er sich als Fahrer für betrunkene Bardamen und deren Kunden, manchmal hilft er den örtlichen Gangstern, illegale Einwanderer zu schmuggeln. Aber das Schicksal hat für ihn eine Serie von unerwarteten Ereignissen und seltsamen Zwischenfällen parat, die sein Leben für immer ändern: Innerhalb nur weniger Tage trifft er nicht nur die zukünftige Mutter seines Kindes, sondern auch seine eigene Mutter Chiyoko, die er nicht mehr gesehen hat, seit sie von zu Hause verschwand. Er findet heraus, dass diese nun eine neue Familie hat. Kenji, der sich der Anziehung einer Familie gefühlsmäßig nicht erwehren kann, wird dadurch gezwungen, sich seiner Vergangenheit zu stellen und sein Leben neu zu ordnen. Beherrscht durch den Archetyp einer Mutterfigur, die einerseits verführerisch, charmant und liebevoll, aber andererseits grausam unfähig ist, ihre Söhne zu beschützen, stellt Sad Vacation eine Art asiatische Variante einer zeitlosen griechischen Tragödie dar. Diese entfaltet sich vor den Augen des Betrachters mit einer überwältigenden Vielfalt an Charakteren, Situationen und vielschichtigen, kunstvoll angelegten Anspielungen. (Giovanna Fulvi)
(Text: Viennale 2007)
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Details
- Regie
- Aoyama Shinji
- Kamera
- Tamura Masaki
- Author
- Aoyama Shinji
- Musik
- Nagashima Toshiyuki