Ruínas

Ruínas

P , 2009

Ruínas
Min. 60
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Bereits mit dem ersten Bild wird ersichtlich, was die Zukunft für all die Gebäude und Häuser, die man in der kommenden Stunde zu sehen bekommt, bringen könnte: Ein Wohnblock fällt nach seiner Sprengung in sich zusammen. Die Menschen, die hier gelebt haben, sind schon lange fortgezogen, und mit ihnen all ihre Erinnerungen. Ruínas ist ein Film, der genau darum kreist: Welche Verbindungen gehen Menschen mit den von ihnen errichteten Gebäuden ein? Was bleibt zurück, wenn sie diese wieder verlassen oder aufgeben werden? Und welche Erzählungen bleiben an einzelne Orte gebunden? Manuel Mozos spürt in verschiedenen Regionen Portugals - von Vila do Conde über Lissabon bis nach Porto - dem Eigenleben solcher leeren Gebäude nach: Wohnhäuser, Fabriken, Kinos, Theater, Kirchen, Geschäfte, Industrieanlagen, Bahnhöfe, Kraftwerke und sogar eine riesige Staumauer. Auf einem ausrangierten Schiff, das früher zur portugiesischen Fischerflotte gehörte, entwickelt sich die Geschichte des Bootes aus einem Zwiegespräch zwischen Großvater und Enkelsohn; zu den Aufnahmen eines aufgelassenen Bergwerks singen Arbeiterchöre ein Lied für die Heilige Barbara. All diese Erzählungen unterlegt Mozos mit alten Geschichten, die am Ende als eine Stimme zu uns sprechen. Kein Mensch ist in Ruínas zu sehen, ihre Stimmen sind jedoch nach wie vor zu hören. Die starren Einstellungen, mit denen Mozos den Verfall und die Endlichkeit festhält, spiegeln dabei die «fehlende» Bewegung wider: Das Leben hat sich verflüchtigt, geblieben sind Ruinen. Dieser Film wird gemeinsam gezeigt mit Cordão Verde.

(Text: Viennale 2009)

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