Die «Rough Aunties» sind eine bemerkenswerte Gruppe von Frauen, die sich furchtlos und unerschütterlich um missbrauchte, vernachlässigte und vergessene Kinder in Durban, Südafrika, kümmern und diese beschützen. Der jüngste Dokumentarfilm der renommierten Filmemacherin Kim Longinotto folgt Thuli, Mildred, Sdudla, Eureka und Jackie, die mit der Hilfsorganisation «Bobbi Bear» einen täglichen Kampf gegen Vorurteile, Apathie und Korruption führen, um jenen zu helfen, die am verletzbarsten sind und denen die meisten Privilegien entzogen werden. Einmal mehr gelingt es Longinotto, seit vielen Jahren in Afrika mit der Kamera unterwegs, den Umbruch, in dem sich der Kontinent befindet, aufzuzeigen. Dieses Mal aus dem neuen Südafrika nach der Apartheid - einer Nation, die mit Hoffnung und Energie in eine neue Demokratie verwandelt wird. Es ist nicht nur ihre Arbeit, die diese Frauen so bewundernswert macht, sondern auch ihre Geisteshaltung, die eine öffentliche Front weiblicher Selbstständigkeit in einem Land bildet, in dem von Frauen oft erwartet wird, dass sie stille Mütter sind und sonst nichts. Diese Frauen sind revolutionär, besonders Jackie, die Gründerin der Truppe, wenn sie in einer bemerkenswerten Szene einer Gruppe lokaler Frauen spontan feministische Grundsätze näher bringt und ihnen versichert, dass Männer nichts tun werden, um Ungerechtigkeiten abzuschaffen. Und, wie gewöhnlich, beweist Longinotto ihre Fähigkeiten als Filmemacherin in der Tradition des Cinéma vérité, wenn sie uns entsetzliche Szenen nicht vorenthält, diese aber mit Menschlichkeit und aus gutem Grund zeigt. (Charlie Phillips)
(Text: Viennale 2009)
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Details
- Regie
- Kim Longinotto
- Kamera
- Kim Longinotto