Der 16-jährige Richard lebt allein mit seiner Mutter in einem anonym und trist erscheinendem Ort in Südfrankreich. In der Schneiderei, die seine Mutter betreibt, lernt Richard Marion kennen, eine junge, allein stehende Frau, die in einer Diskothek arbeitet und mit ihrer kleinen Tochter in der Nachbarschaft lebt. Die beiden nähern sich langsam an, Richard braucht Zeit, sich auf Marion und auf seine Gefühle einzulassen. Sie treffen sich häufig in einem Hotel und in einer Bar, beide an den Eisenbahnschienen gelegen, die durch den Ort führen. Richard bringt die ganze Unsicherheit seiner Jugend in die Beziehung ein, aber auch seine desillusionierenden Erfahrungen mit der Erwachsenenwelt. Es zeigt sich, dass er noch nicht wirklich bereit ist, sich auf eine tiefere Beziehung einzulassen. Er kann Marion nicht das geben, was sie sich wünscht.
"Bar des rails" ist der erste Spielfilm des damals 25-jährigen Regisseurs. Cédric Kahn widmet sich dem Thema der ersten Liebeserfahrungen und lässt viel Raum für Identifizierung. Einfühlsam und ohne Typisierungen erzählt und hauptsächlich mit der Handkamera gefilmt, entsteht eine große Nähe zu den Protagonisten. Richards Geschichte ist die Geschichte einer ganzen Generation, der es schwer fällt, an Beziehungen zu glauben, die sie bei den Erwachsenen so oft hat scheitern sehen. Die Gleismetapher ist bewusst gewählt: Gleise verlaufen stets parallel, ohne sich jemals zu treffen - ähnlich wie es den beiden Hauptfiguren Richard und Marion ergeht. "Bar des rails" markierte für Cédric Kahn den Beginn einer Karriere, die sich fortsetzte mit "Trop de bonheur", für den er 1994 in Cannes den "Prix de la Jeunesse" erhielt, "Liebe, Sex und Leidenschaft" (1998) und "Roberto Succo" (2001). (Text: Arte)
Länge: 110 min
Kaufen & Leihen
Leider konnten wir keine Streaming-Angebote für Rendez-vous an den Gleisen finden.
Details
- Schauspieler
- Fabienne Babe, Marc Vidal, Brigitte Roüan, Nathalie Richard, Estelle Larrivaz, Patrick Perez
- Regie
- Cédric Kahn
- Kamera
- Antoine Roch
- Author
- Cédric Kahn