Ran

J , 1985

Ran setzt fort, was an Ungeheurem sich in den Schlachtengemälden Uccellos oder den Bildrollen der Heiji-Revolte vollzieht. Nach Shakespeares "King Lear"

Min. 160
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Allem zuvor, was sie sonst sein mag, ist Kunst ein durch sie selbst hervorgebrachtes Erschrecken in Schönheit. Ran setzt fort, was an Ungeheurem sich in den Schlachtengemälden Uccellos oder den Bildrollen der Heiji-Revolte vollzieht. Rot, gelb und blau wie Schmetterlinge auf dem Malachit der Wiesen hetzen die Vernichtungsströme der Krieger durchs Bild. Ungerührt verneigt sich der Tod als rubinfarbenes Lohen, gefasst in prachtvolles, samtenes Lavaschwarz. Kurosawa weiß, dass die Ekstase das Extreme fordert, das grellste Entsetzen, den Schauder, die höchste Stilisierung, das Skandalon, die Verletzung. Was er auf den Spuren von Shakespeares King Lear in Ran ausmalt, ist nicht mehr oder weniger als der Weltuntergang im keineswegs fernen Spiegel des sengoku jidai ("Zeit des Landes im Krieg": Japans 16. Jahrhundert). Der in Vernichtung und Wahnsinn endende Fall des Fürsten Hidetoro erlöst zu keiner anderen Katharsis als der Einsicht, dass das Zerstörende der Macht darin besteht, dass es alles und zuletzt die Macht zerstört. Ran lässt keine Chance außer dem Erschrecken. "Gegen Kurosawas Arbeiten", sagt Woody Allen, "ist alles, was wir machen, Kleinkram." (filmmuseum)

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