Puncture Wounds (September 11)

Puncture Wounds (September 11)

USA , 2002

Puncture Wounds (September 11)
Min. 10
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Emotion als Bild: Puncture Wounds beschwört das gesellschaftliche Klima unmittelbar nach den Attentaten des 11. September 2001. John Gianvito sucht dafür noch im gleichen Jahr nach Visualisierungsstrategien: Wie können Schmerz und innerer Aufruhr in das Bild eingeschrieben werden, ohne die politische Reflexion zu vernachlässigen? Vom Begriff des Traumas (griechisch für Wunde) ausgehend, «durchstößt» (punktiert) er dieses mit mehreren Sinnbildern: den kollidierenden, sich türmenden Körpern des Everett Dance Theaters; einem Wecker, der morgens, ganz alltäglich, Alarm schrillt; einer Frau, deren plötzlicher Verzweiflungsschrei Ängste im öffentlichen Raum auslotet. Diese Subjektivierungen verschiebt Gianvito in den repräsentativen Machtraum. 9/11 referiert auf das US-Bombardement Santiago de Chiles am 11. September 1973. Food-Fallschirme über Ground Zero erinnern an die Interventionspolitik der USA. Die Einspielung eines Werbespots für die «George W. Bush Gedenkmünze» (2001!) sagt: Wo Gedächtnis fehlt, bleibt die Wunde. (Gunnar Landsgeselbp

(Text: Viennale 2008)

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