Psycho (1960)

Psycho (1960)

USA , 1960

Ein von Mutterkomplexen geplagter junger Mann (Anthony Perkins in seiner Paraderolle Norman Bates) leitet ein Motel, was fatale Folgen für eine Durchreisende hat

Psycho (1960)
Min. 109
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Eine junge Frau (Janet Leigh) erscheint in einem Motel in einer verlassenen Gegend Kaliforniens. Ein schüchterner, etwas nervös wirkender, aber freundlicher junger Mann zeigt sich als Geschäftsführer und überreicht ihr, nachdem die notwendigen Formalitäten erledigt sind, den Zimmerschlüssel.

Was er nicht weiß: Die junge Frau hat 40 000 Dollar unterschlagen, befindet sich auf der Flucht und trägt sich mit falschem Namen ins Gästebuch ein. Was sie nicht weiß: Er praktiziert sein ausgefallenes Hobby nicht nur an toten Vögeln, und er unterhält eine etwas seltsame Beziehung zu seiner Mutter.

Nach einem gemeinsamen Abendessen, allein in ihrem Zimmer, beschließt die junge Frau, das unterschlagene Geld zurückzubringen. Schon am nächsten Tag will sie nach Phoenix zurückfahren um ihren Fehltritt so gut wie möglich wieder auszubügeln. Zunächst aber, bevor sie schlafen geht, will sie noch eine warme Dusche nehmen...

An dieser Stelle, mit einer der meistzitierten Szenen in der Filmgeschichte überhaupt, schlägt die Story um. Was als konventionell erzählte Geschichte über eine junge Frau begann, die im Begriffe ist, aus Liebe ein Verbrechen zu begehen, wird zu einem verstörendes Stück über die abwegigen und versteckt gehaltenen Seiten der menschlichen Seele.

Hitchcock gelang es in Psycho grandios, sein Publikum in die Irre zu führen. Er führt mit einigem Aufwand eine Identifikationsfigur ein, nimmt sich Zeit, ihre Lebensumstände und ihren Charakter deutlich zu machen um sie dann, nach einem knappen Drittel des Filmes sterben zu lassen. Die geheime Liebesbeziehung, die Unterschlagung, die Flucht voller Ängste und Skrupel - es sind Spuren, die mit dem Blut der Heldin im Ausguß der Dusche verschwinden. Statt dessen taucht die Figur der (Über-)Mutter auf, schemenhaft, deren Existenz bis zum Schluß unklar bleibt. Der Zuschauer meint schließlich, Augenzeuge von etwas gewesen zu sein, was sich größtenteils nur in seinem eigenen Kopf abgespielt hat.

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