»Gegenüber anständigen Juden gibt es keinen Antisemitismus.« In diffizilen Dialogen entwickelt Arthur Schnitzler um die Figur des jüdischen Arztes Bernhardi ein Geflecht von antisemitischer Hetze, politischen Manövern und Verleumdungen, wie sie auch seinem Vater als Leiter des Elisabethinums ähnlich widerfahren waren. In Österreich wurde eine Aufführung des Stückes von der Wiener Zensurbehörde »wegen der zu wahrenden öffentlichen Interessen« 1913 verboten und kam erst 1920 auf die Bühnen.
Zum 100. Geburtstag des Autors, 1962, produzierte Erich Neuberg die Inszenierung von Schnitzlers Sohn Heinrich aus dem Jahr 1947 für das Fernsehen. Seine Einleitung entspricht dem politischen Duktus staatlichen Fernsehens der sechziger Jahre: »Nun ist über die Streitfragen der Tagespolitik vor 1914 auch der Zweite Weltkrieg hinweggegangen, und in den Demokratien von heute, wo Toleranz und Meinungsfreiheit längst zur selbstverständlichen Grundhaltung aller demokratischen Parteien gehören, wäre ein weiterer Fall Bernhardi
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Details
- Schauspieler
- Leopold Rudolf, Attila Hörbiger, Franz Stoss, Karl Ehmann, Fred Liewehr, Peter Gerhard, Heinrich Trimbur, Fritz Muliar
- Regie
- Erich Neuberg
- Author
- Heinrich Schnitzler