Cristi, ein junger rumänischer Polizeibeamter, muss Beweise gegen einen Jugendlichen sammeln, der angeblich auf dem Schulhof mit Freunden Haschisch geraucht und weitergegeben haben soll. Cristi sieht nicht ein, dass er dem Verdächtigen eine Falle stellen soll, die diesen für Jahre hinter Gitter bringen würde. Anghelache, sein vorgesetzter Offizier, verlangt jedoch, dass Cristi seinen Befehl ausführt. Corneliu Porumboiu bescheinigt dem gegenwärtigen Rumänien eine gesellschaftliche Agonie im letzten Stadium: Privat- und Arbeitsleben drehen sich im endlos Ereignislosen. Polizisten wenden Gesetze an, an deren Sinn sie nicht glauben, Spuren aufkommender Auflehnung werden mit phlegmatischer Rhetorik und sophistischen Argumenten erstickt. Repetitive Arbeitsabläufe werden nur noch mechanisch weiterbetrieben. Die Erwartung der nächsten Arbeitspause ist das intensivste Gefühl im Tagesablauf der Bürokraten. Porumboiu treibt diese Leere durch brillante Dialogtechnik jedoch derart ins Groteske, dass sie fast schon wieder in heiterem und erträglichem Licht erscheint. (Dieter Wieczorek) Police, Adjective ist von derselben unnachahmlichen Lakonie gekennzeichnet wie 12:08 East of Bucarest. Porumboiu arbeitet fast ohne Licht, aber nicht mit einem geheimnisvollen Dunkel, sondern mit einer trüben Dämmersuppe, die den Mief des kommunistischen Rumänien ebenso atmet wie überwindet, wenn ständig gleiche Abläufe von Routine und Observation unversehens in eine komisch-unheimliche Lektion von Rhetorik und Dialektik umschlagen. (Christoph Egger)
(Text: Viennale 2009)
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Details
- Regie
- Corneliu Porumboiu
- Kamera
- Marius Panduru
- Author
- Corneliu Porumboiu
- Musik
- Dan Dimitriu