Pleasantville
Film

Pleasantville

USA , 1998

Schwarz/weiß und (scheinbar) glücklich und perfekt, oder in Farbe - alle menschlichen Regungen erfahrend - das ist hier die Frage, den dieser Film zu ergründen versucht.

Pleasantville
Min. 124
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Schwarz/weiß und (scheinbar) glücklich und perfekt, oder in Farbe - alle menschlichen Regungen erfahrend - das ist hier die Frage, den dieser Film zu ergründen versucht. Dabei dienen die beiden Teenager Jennifer und David, die mit Hilfe einer besonderen Fernbedienung aus der Gegenwart der 90er, in die 50er-Jahre-Fernsehserie Pleasantville "gebeamt" werden, als Katalysator für die Veränderungen, die der Ort erfährt.

Bei ihrer "Ankunft" ist die Stadt eine freundliche, in allen Belangen harmonische und korrekte Gemeinschaft, wo sich die Geschehnisse in einem vorbestimmten Rahmen bewegen. Die ganze Gesellschaft wird von den Farben schwarz/weiß dominiert, um die Gleichheit aller Personen zu manifestieren. Als die beiden beginnen, ihre Wertvorstellungen zu vermitteln, gerät die Welt der Einwohner immer mehr aus den Fugen. All jene, die den Mut haben, sich zu öffnen und ihre verborgenen Wünsche, Gedanken und Meinungen auszusprechen, all diese werden mit Farben (die das Leben beschreiben) belohnt. Dadurch wiederum entsteht plötzlich eine Art Zweiklassen (Farben) -Gesellschaft, welche bestrebt ist, die neu gewonnenen Erfahrungen zu verteidigen, beziehungsweise die alten Werte wieder herzustellen.

Dieser Film ist mehr als eine unterhaltsame Komödie. Sie beleuchtet unter Zuhilfenahme von Parabeln und teilweise kritischen Untertönen die Zwänge und Vorgaben der menschlichen Gesellschaft. Es ist ja allgemein bekannt, daß Individualisten einen schweren Stand haben, doch sie sind es meistens, die etwas neues bewirken.


Mir gefällt an diesem Streifen die besonders expressive Darstellung der Farben, sowie die Tatsache, daß es eine Frau (Jennifer) ist, die den "Stein der Veränderungen" ins Rollen bringt. Was mir weniger gefällt ist die tatsächliche Polarisierung von "schwarz und weiß" (ich habe z.B. keinen einzigen Afroamerikaner in diesem Film gefunden). Meine Empfehlung gilt jenen, die sich gerne Gedanken über sich selbst und die menschliche Gesellschaft machen (oder dem eigenen "Pleasantville" entfliehen wollen). (Emil Kuzmanov)

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