Persepolis

Persepolis

Persepolis F , 2007

Basierend auf ihrem eigenen vierbändigen Comic bringt Marjane Satrapi mit Co-Regisseur Vincent Paronnaud eine sehr persönlich gefärbte Geschichte des Irans ins Kino.

Persepolis
Min. 96
Start. 30.11.07

Persepolis war die Hauptstadt des antiken Perserreichs, von der heute nur noch Ruinen zu besichtigen sind. «Persepolis» lautet auch der Titel des autobiografischen Comics von Marjane Satrapi, in dem sie ihre Lebensgeschichte zu Papier gebracht hat. Mit Vincent Paronnaud hat sie diese nun auch in einen Animationsfilm verwandelt. Marjane ist acht Jahre alt, als 1979 die islamische Revolution die iranische Gesellschaft durchrüttelt. Während der iranisch-irakische Krieg tobt, schwärmt die junge Teheranerin für die westliche Populärkultur. Über die zunehmenden Repressionen besorgt, schicken die Eltern ihre 14-jährige Tochter ins ferne Wien. Die junge Iranerin startet in einem Internat ins Teenagerleben, schlittert in amouröse Katastrophen und endet in schweren Depressionen. Geplagt von Heimweh kehrt Marjane nach Teheran zurück und versucht vergeblich sich dort zu integrieren. Im Alter von 33 Jahren emigriert sie schließlich nach Frankreich, wo sie das wechselvolle Leben zwischen zwei Kulturen mit Selbstironie und Situationskomik im Comic-Format festhält. Trotz düsterer Episoden verliert Persepolis nie seine ironische Distanz: So räsoniert Marjane im Wiener Spital, in das sie wegen einer Bronchitis eingeliefert worden ist, dass sie zwar eine Revolution und einen Krieg überlebt habe, nun aber beinahe von Liebeskummer dahingerafft worden sei. (Thomas Hunziker)

(Text: Viennale 2007)

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