Im starken Gegensatz zu den Intentionen Zuckmayers, der eine politische Deutung seiner Geschichte ablehnte, tritt die ideologische Kritik deutlich in den Vordergrund: Die Geschichte des Schuhmachers Wilhelm Voigt, der als Untertan Kaiser Wilhelms II. sein Leben fristet, erhält im Gegenlicht der Diktatur des Dritten Reichs einen ganz anderen Stellenwert. Rainer Rother deutet den Film als unversöhnliche Farce, die durch ihre Zuspitzung der Figuren zur »Anklage der gerechten Aggressivität des Emigranten« mutiert.
Der exilierte Schauspieler Albert Bassermann, einer der bedeutendsten des 20. Jahrhunderts, spielt die Hauptfigur aufmüpfig, trotzig, hinterfragt immer wieder die Staatsmacht und argumentiert implizit aus dem Bewusstsein einer vor den Nazis geflohenen Existenz. Dadurch scheint es, als würde Oswald eine Analogie zwischen der Situation von 1905, der Ausweisung des Schusters wegen fehlender Dokumente aus der Stadt Berlin, und der ethnischen Vertreibung seit 1933 ziehen.
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Details
- Schauspieler
- Albert Bassermann, Mary Brian, Eric Blore, Herman Bing, George Chandler, Luis Alberni, Wallis Clark
- Regie
- Richard Oswald
- Author
- Albright (= Albrecht) Joseph und Ivan Goff nach Carl Zuckmayer
- Musik
- Daniele Amfitheatrof