Parking (1985)

Parking (1985)

F , 1985

Parking (1985)
Min. 95
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Als von der Menge heiß verehrter Autor und Komponist liebt Orpheus seine Eurydike abgöttisch; die ist Künstlerin, arbeitet mit Plexiglas und entwirft die Hüllen für seine Schallplatten. Aus Liebe zu Orpheus hat sie sich vom feministischen Klub der Bacchantinnen und von ihrer Drogenabhängigkeit gelöst. Das Paar lebt glücklich auf einem Schloss, zusammen mit dem Impresario Aristée (Gérard Klein) und dem Toningenieur Calaïs (Laurent Malet), ein Freund, der Orpheus liebend zugetan ist, dessen Zuneigung wiederum sich mal dem Epheben und mal Eurydike zuwendet. Während der Proben für ein Konzert im «Zenith» sinkt Orpheus, der gerade «Le Styx» singt, wie vom Blitz getroffen zusammen. Ein Mann mit einem versteinertem Gesicht, Charon (Hugues Quester), entführt ihn in einem dunklen Wagen, der im letzten Untergeschoß eines Parkings durch die Mauer hindurch in ein schwarz-weißes Jenseits eindringt, aus dem nur das Rot heraussticht. Am «Zoll», wo entfärbte menschliche Gestalten wie Gespenster herumirren, erfährt Orpheus von Hades, der da residiert und dem seine Nichte und Gattin Claude Persephone zur Seite steht, dass es sich um einen Irrtum handelt. Der Sänger kommt wieder zu sich auf der Bühne des «Zenith». Doch auf seinem Anrufbeantworter im Schloss gibt es eine seltsame Mitteilung von Persephone, die ihn nicht mehr loslässt. Darin ist die Rede von einem mit dem Haus Hades abzuschließenden Vertrag, der für den ewigen Ruhm seiner Songs sorgen würde Währenddessen möchte der Klub der Bacchantinnen, die auf Orpheus eifersüchtig sind, ihren Einfluss auf Eurydike zurückgewinnen und verlocken diese, indem sie ihr ein Briefchen Drogen überlassen. Die Droge löst zwischen den Liebenden einen wütenden Streit aus. Während der Abwesenheit von Orpheus, der ein Konzert gibt, injiziert sich die aus der Bahn geworfene Eurydike die verhängnisvolle Substanz. Bei dem Fest in einem farbenfrohen Nachtklub, in dem der Erfolg von Orpheus gefeiert wird, wird dieser ans Telefon gerufen und erhält die niederschmetternde Nachricht, dass seine Geliebte verschieden ist. Um sie in der Jenseits-Welt wiederzusehen und sie von dort zu entführen, unterzeichnet er den Vertrag mit Hades. Er erhält die Möglichkeit, Eurydike zu retten, unter der Bedingung, sie nicht anzuschauen, bevor sie nicht beide das Parking verlassen haben. Mit verbundenen Augen machen sie Liebe in einem Hotelzimmer in der Unterwelt. Auf dem Rückweg, den Tunnel zurückgehend, kurz bevor sie das Tageslicht erreichen, geschieht etwas Unvorhergesehenes und Orpheus wendet sich um. Da nun Eurydike für immer von ihm gegangen ist, verliert er seine Lebenslust, trotz der Liebe von Calaïs. Einmal ein Sänger der Freude, singt er nur noch von der Entschwundenen und von seinem Unglück. Am Ende eines Konzerts, das Eurydike gewidmet ist, wird er von einer Anhängerin des Klubs der Bacchantinnen niedergeschossen. Charon kann ihn diesmal engültig mitnehmen und die legendären Liebenden vereinen, während eine Stimme aus der trauernden Menge heraus versichert, «dass die Dichter unsterblich sind». Camille Taboulay «Le cinéma enchanté de Jacques Demy», 1996 (Übersetzung von Johannes Beringer)

(Text: Viennale 2006)

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