Die Geschichte des 18-jährigen Víctor und des 25-jährigen Momo. Victor verliert seinen Job in einem Videoladen im gleichen Augenblick, in dem er auch aus seiner Wohnung geworfen wird. Momo treibt sich auf den Straßen herum und überlebt nur dank seiner Geistesgegenwart. Als Víctor Momo kennen lernt, entdeckt er eine Art zu leben, über die er nichts gewusst hat: als Außenseiter der Gesellschaft.Noch nie hat der Silvesterabend in Paris so düster ausgeschaut. Praktisch ohne Farbe und Licht gefilmt, erforscht Paria die nächtlichen Straßen und die Unterkünfte der Obdachlosen aus der wissenden Perspektive des Insiders. Mitleidige Seelen mögen saubere Verbände, eine Dusche und einen Schlafplatz zur Verfügung stellen, aber die, die auf den Straßen leben, sind begierig darauf, «nach Hause» zurückzukehren, weil sie Angst haben, ihre Stiefel könnten ihnen gestohlen werden, während sie schlafen. Nicolas Klotz nützt die Kapazitäten von Digital Video bis zum Maximum aus, trotz der räumlichen Beengung und der Dunkelheit. Geduldig folgt er dem 18-jährigen Außenseiter. Víctor wurde mit vier Jahren von seinem Vater im Stich gelassen und wuchs unter ungünstigsten Bedingungen auf. Nachdem er ein paar Monate lang die Miete nicht bezahlt hat, verliert er seine Wohnung, seinen Job und sein Motorrad fast zur selben Zeit. Die drohende Armut bringt ihn aber nicht von seiner Liebe für die junge Anabelle ab, und er lernt einen neuen Freund kennen, den schlauen Momo. Nicolas Klotz' Film ist eine Erzählung vom Rand unserer Konsumgesellschaft. Aus der Gnadenlosigkeit der sozialen Ausgrenzung entstehen bei ihm die lebhaften Porträts von bemerkenswerten Außenseitern. Die eindrucksvollen Leistungen der Laiendarsteller tragen zum Gefühl des Realismus bei. In dieser schattigen Welt ensteht Hoffnung durch ein bisschen schimmerndes Licht und durch den Beginn eines neuen Jahres. (Rosemary Pepper)
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Details
- Regie
- Nicolas Klotz
- Kamera
- Helene Louvart
- Author
- Elisabeth Perceval nach einem Artikel von Hubert Prolongeau
- Musik
- Bard Mehldau; Cheb Khaled, Eddy Mitchell