Zu Anfang von Out 1 ist Jean-Pierre Léaud taubstumm und belästigt Passanten in den Cafés frech mit der Mundharmonika, wenn sie ihm keine Almosen geben wollen. Nach viereinhalb Stunden geht er an ein Telephon und beginnt ganz selbstverständlich zu reden. Das Äußerliche, Offensichtliche birgt bei Rivette immer wieder ungeahnte Geheimnisse: In der zweiten Hälfte von Out 1 kann man vor allem sehen, wie sich die Konstruktion solcher Täuschungen ausbreitet. Jean-Pierre Léaud infiziert die anderen Figuren mit seiner Verschwörungsidee, in ihren Hoffnungen und Enttäuschungen lassen sich noch einmal die Utopien und Desillusionierungen nach 1968 ablesen, bevor alles wieder auseinandertreibt. Das ist freilich nur eine der zahllosen Lesarten zum Epos Out 1, das seinem Zuschauer immer einen Schritt voraus ist und ihn die Konzepte meist erst dann fassen läßt, wenn sie eigentlich schon wieder aus dem Film verschwunden sind. Ein ständiges Entstehen und Verwischen von Ideen: Rivettes Werk im allgemeinen und Out 1 im besonderen sind vor allem Illustration von etwas, das eigentlich nicht zu illustrieren ist: ein ständiges Werden. In der sechsten Episode taucht ein möglicher Hinweis auf, ein Zeichen, das auch die Form des Films beschreibt ...
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Details
- Schauspieler
- Jean-Pierre Léaud, Juliet Berto, Bernadette Lafont, Michèle Moretti, Michael Lonsdale, Jean- François Stévenin, Bulle Ogier, Eric Rohmer, Bernard Eisenschitz, Barbet Schroeder, Jacques Doniol-Valcroze
- Regie
- Jacques Rivette
- Kamera
- Pierre-William Glenn
- Author
- Jacques Rivette, Suzanne Schiffman
- Musik
- Jean-Pierre Drouet