Film

Offside

Iran , 2006

Weibliche Fußballfans im Iran: Jafar Panahi erzählt von einem verletzten Frauenrecht in Form einer gewitzten Komödie.

Min. 91
Start. 02.06.06

Was ist das für ein seltsamer Mann , der da, auf dem Weg ins Stadion, ganz
still zwischen all den lautstarken Fußballfans in der Ecke eines Busses sitzt?
Mann, sondern
eine Frau, die sich verkleidet hat. Sie ist nicht der einzige weibliche Fan -
auch im Iran gibt es immer mehr fußballbegeisterte Frauen.

Doch bevor das Spiel beginnt, wird sie an einem Kontrollpunkt festgenommen
und zu einer Umzäunung in der Nähe des Stadions gebracht. Sie ist nur
eine von vielen, mit der so verfahren wird. Denn sie trifft hier eine ganze
Gruppe von Frauen, die sich als Männer verkleidet haben. Nach dem Spiel
wird man sie der Sittenpolizei übergeben.

Aber vorher wird man sie quälen! Sie werden jeden Aufschrei der Zuschauer
verfolgen, der aus dem Stadion dringt, ohne dass sie den entsprechenden
Spielzug zu sehen kriegen. Und schlimmer noch: Sie müssen den Kommentaren
eines Wachsoldaten zuhören, der nicht den geringsten Schimmer vom
Fußball hat. Aber die jungen Frauen geben nicht auf! Was immer sie an Tricks
auf Lager haben, wenden sie an, um das Spiel doch noch zu sehen.
Das soziale Dilemma, in das moderne iranische Frauen geraten können, hat
Jafar Panahi in seinen vorangegangenen Filmen schon häufiger thematisiert.
Diesmal erzählt er davon und von einem verletzten Frauenrecht in
Form einer gewitzten Komödie.

(Text: Berlinale 2006)

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