Im August 2018 jährt sich zum 50. Mal die Invasion der Tschechoslowakei durch die „Bruderländer“ aus dem Warschauer Pakt. Aus diesem Anlass entstand dieses ungewöhnliche Dokumentarfilmprojekt, eine gemeinsame Anstrengung von Produzenten und fünf Filmemachern (vier davon Frauen) aus jenen fünf Ländern, die an der Invasion teilnahmen: Russland (damals in der Sowjetunion), Ungarn, Polen, Bulgarien und die Deutsche Demokratische Republik. In fünf Episoden erzählen ehemalige Soldaten aus den jeweiligen Ländern von den dramatischen Ereignissen, die damals die Welt schockierten. Am härtesten traf es natürlich die Bevölkerung der Tschechoslowakei, die von der Invasion quasi im Schlaf überrascht wurde. Der stärkste Eindruck, der aus dem Film hervorgeht, ist der von Verwirrung und Chaos. So erzählen die ungarischen Ex-Soldaten, dass sie lange Zeit gar nicht gewusst hätten, wohin sie in Marsch gesetzt wurden – Stillschweigen und bruchstückhafte Informationen kennzeichneten die Aktion. Es kommt aber auch immer wieder zu bewegenden Szenen, etwa, wenn die ehemaligen Okkupanten aus der Sowjetunion im friedlichen Prag der Gegenwart auf ebenso betagte tschechische Veteranen treffen. Faszinierendes, hierzulande unbekanntes Archivmaterial ergänzt das Filmprojekt, das eindringlich vor allem die Frage nach der Berechtigung und dem Sinn von Krieg und Unterdrückung stellt.
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