Film

O'er the Land

USA , 2009

Min. 52
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Eine Meditation über Natur und Technologie, über Freiheit und Kontrolle, über nationale Identifikation via Gewalt und Militärkultur ist O'ER THE LAND, mit dem Deborah Stratman sich tief in die Psyche ihrer amerikanischen Landsleute hineingrübelt. Im symbolischen Zentrum die Geschichte des Jetpiloten William Rankin, der 1959 nach einem Notausstieg in 14.300 Meter Höhe 45 Minuten durch ein Unwetter wirbelte, überlebte und zum Nationalhelden gestempelt wurde. Es wäre so leicht, sich über Waffennarren und Ultrapatrioten lustig zu machen; bei Stratman erscheinen sie als das, was sie sind: ängstliche Figürchen in einem Schachspiel höherer Mächte. Bei aller Sogkraft verweisen Stratmans avancierte Arbeiten stets auch hinter die eigenen Bilder. Sehen ist Denken, das gilt für alle ihre Filme ? ob eine kleine Hommage an einen Bildband und den Sound der darin abgebildeten Fliegerhelden in MUSICAL INSECTS oder eine viertelstündige, verstörende, faszinierende Kamerafahrt wie HACKED CIRCUIT, in dem eine Paranoia evozierende Szene aus THE CONVERSATION mit Gene Hackman hintergründigst neu vertont wird. Hier erfasst Stratman das Wesen der Arbeit von Filmgeräuschartisten und liefert zugleich einen Kommentar zur NSA-Abhöraffäre, intelligenter und eindringlicher als jeder dazu geschriebene Text.

(Text: Viennale 2014)

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